"China ist durch", meinte ein Headhunter auf die Frage, wie sich die Executive Search für das Reich der Mitte gestalte. Selbst wenn sich ein Manager fände, zöge der Ehepartner die Reißleine. Und wer als gut bezahlter Expat heute noch in China sitzt, will oft nur noch raus. Trotz des Risikos, dass er oder sie nach dem Verlassen des Apartments nicht in der Maschine nach Hause sitzt, sondern im Quarantänelager. Auch mittelständische Unternehmen befinden sich bereits auf dem Rückzug, aus Gründen, die nicht nur in Xi Jinpings No-Covid-Strategie liegen, sondern in der Zuspitzung der geopolitischen Lage. Jetzt hat sogar Apple seine Fertigungspartner dazu aufgerufen, den Ausbau von Produktionsstätten außerhalb Chinas zu forcieren. Indien und Vietnam sollen nun helfen, die über 90-prozentige Abhängigkeit in der Fertigung zu reduzieren.
Das hat Signalwirkung, auch auf die in China produzierenden Automobilhersteller. Auch im VW-Konzern macht man sich Gedanken, wie man die wirtschaftliche Abhängigkeit von 34 Werken an 23 chinesischen Standorten reduzieren kann, selbst wenn das Gros der mehr als vier Millionen dort produzierten Fahrzeuge im Gegensatz zu Apples Produkten nicht exportiert wird. Eine solche Anpassung wird dauern. Auf die Schnelle hat CEO Herbert Diess gar keine andere Wahl, als Volkswagens relative Abhängigkeit mit großen Offensiven in anderen Märkten zu reduzieren. In Indien, dem ewigen Zukunftsmarkt, in Form einer Kooperation mit dem Autohersteller Mahindra über die Lieferung von VW-Elektrokomponenten.