München. Den 54-jährigen Manager hatte der zum Jahreswechsel scheidende KSPG-Chef Gerd Kleinert, 65, seit Langem als seinen Nachfolger aufgebaut, um einen reibungslosen Stabwechsel zu ermöglichen. „Wir haben dabei bewusst eine interne Lösung angestrebt“, sagte Kleinert im Interview. „Besser kann man einen solchen Übergang meiner Meinung nach nicht managen.“ Somit sei Kontinuität an der KSPG-Spitze garantiert. Wachstumschancen für die früher als Kolbenschmidt Pierburg bekannte Gruppe sieht Binnig etwa in Asien: „Vor allem in China, wo KSPG inzwischen mit elf Standorten vertreten ist, bietet sich technologisch noch viel Potential.“ Im Kampf um Talente aus dem Reich der Mitte habe KSPG daher etwa Kooperationen mit der Tongji-Universität aufgebaut.
KSPG will 2015 EBIT-Marge von acht Prozent erreichen
Der Autozulieferer KSPG sieht trotz des schwierigen Umfelds auf wichtigen Märkten in Europa große Chancen zur internationalen Ausweitung des Geschäfts. „Mit unseren aktuellen und zukünftigen Produkten zur Schadstoff- und Verbrauchsreduktion sind wir weltweit gut im Markt positioniert“, sagte der designierte Vorstandschef Horst Binnig der Automobilwoche.
Wachsendes Spionage-Risiko
Auch bei der Entwicklung der Rendite zeigt sich Binnig optimistisch: „Eine EBIT-Marge von acht Prozent ist nach Überzeugung des KSPG-Vorstands mittelfristig erreichbar.“ Derzeit liege die Rheinmetall-Tochter mit rund sechs Prozent innerhalb der Vorgabe des Mutterkonzerns. Sorgen bereitet KSPG die Bedrohung durch Industriespionage. „Das Risiko nimmt sicherlich zu“, so Binnig. „Wir haben für unsere Computer- und SAP-Netzwerke unglaubliche Firewalls. Und wir trennen zum Beispiel China komplett ab.“ Der neue Chef: „Da gibt es keinen Durchgriff.“