Wolfsburg. Im Stammwerk Wolfsburg hatte sich der Anlagenmechaniker Harry Ludwig in Pläne zur Beschaffung sogenannter Roboterinstallationsplatten vertieft. Die in Fachkreisen als „Rips“ bekannten Techniksockel versorgen etwa Schweißzangen und Greifer mit Kühlwasser und Druckluft. Derlei Vorrichtungen benötigen die Standorte Zwickau und Wolfsburg wegen der Umrüstung auf den neuen Golf, der auf dem Modularen Querbaukasten (MQB)basiert. „Mir fiel auf, dass wir die Rips bei Volkswagen kostengünstiger selbst bauen als einkaufen können“, sagt Ludwig. Sein Vorschlag überzeugte Eckhard Ritz, Leiter Anlagenbau: „Mit der heutigen Lösung sparen wir mehr als 900.000 Euro“, so der Manager. Zudem komme das inzwischen als „Idee des Monats“ ausgezeichnete Konzept bald in einer neuen Fabrik von VW und Audi im chinesischen Foshan zum Einsatz. Auch bei Zulieferer Continental wurde jüngst die Idee eines Mitarbeiters gewürdigt. Ein Entwicklungsingenieur aus Hannover hatte die Anregung zu einer wetterunabhängigen Reifentestanlage eingereicht: Der entsprechende Neubau gewann nun einen Sonderpreis beim Vehicle Dynamics Innovation Award.
Mechaniker bringt VW Millionenersparnis
Vom betrieblichen Vorschlagswesen profitieren viele Autohersteller und Zulieferer. Anregungen aus der Belegschaft helfen, Doppelarbeit abzustellen oder Dienstwege zu verkürzen. Oft führen Impulse aus den Fabriken überdies zur Ersparnis hoher Beträge – so geschehen bei VW.