München. Die Idee, das Forschungszentrum auszubauen, habe sich über Jahre hinweg entwickelt, sagt Baumgartner. Im Jahr 2012 fiel der Startschuss für die konkretere Planung. Die vielfältigen Gründe: BMWs Modelloffensive, Themen wie Leichtbau oder Elektromobilität erfordern zusätzliche Flächen. „Uns geht es im Wesentlichen darum, sicherzustellen, dass unser zentraler Entwicklungsstandort zukunftsfähig ist und wir dort nach unseren Bedürfnissen wachsen können“, so der Projektleiter. Wichtig ist ihm, den Ausbau im Einklang mit der Nachbarschaft zu bewältigen, die viel Baulärm und ein hohes Verkehrsaufkommen befürchtet.
Großer Park für die Nachbarn
Den Zuschlag für den Riesen- Umbau hat das Architekturbüro Henn bekommen, das auch schon das bestehende FIZ entworfen hat. Aus den 103 eingereichten Bewerbungen wählten Vertreter von BMW, der Stadt München und Verkehrsplaner zwölf Vorschläge aus. Diese Jury zeigte sich bei dem Gewinner-Entwurf von der Vernetzung mit den angrenzenden Stadtteilen angetan. Der Plan sieht einen fünf Hektar großen „Nachbarschaftsgarten“ vor. Der Park soll Anwohnern und BMW-Mitarbeitern gleichermaßen zur Erholung dienen. „Der Entwurf hat überzeugende Antworten auf die Frage gegeben, wie wir in Zukunft in einem erheblich größeren Forschungszentrum noch effizienter zusammenarbeiten können“, so Baumgartner. Durch das FIZ soll eine Magistrale führen, die den südlichen Teil mit dem nördlichen verbindet. Die Verkehrsader mit Laufbändern, Schaufenstern und eigenen Wegen für Elektroautos soll die Vernetzung vorantreiben. „Diese Straße gibt dem FIZ eine neue Mitte und uns die Möglichkeit, Prozesse neu auszurichten und Verbindungen und Abläufe zu beschleunigen“, sagt der FIZ-Planer. Derzeit entwickelt BMW gemeinsam mit dem Architekturbüro Henn aus dem Gewinner-Entwurf einen Masterplan. „Er wird für uns zur Leitlinie, wie wir das Gebiet weiter entwickeln wollen“, so Baumgartner. Der Plan sei auch Basis für die Stadt München, um entsprechende Baupläne zu ändern oder zu ergänzen. „2016 werden die ersten Bagger anrollen“, kündigt Baumgartner an. Im Januar dieses Jahres startet die Sanierung der Bürogebäude im FIZ. „Sie sind fast 30 Jahre alt und brauchen eine Auffrischung“, so der Projektleiter. Die Renovierung werde sich über die kommenden acht Jahre hinziehen. Auch die Verkehrsanbindung ans FIZ soll erheblich ausgebaut werden. Im Stadtrat wurden bereits eine zusätzliche Trambahnanbindung und eine neue Autobahnzufahrt beschlossen. Ein U-Bahn- Anschluss wird noch diskutiert. Mit der Deutschen Bahn und dem Freistaat Bayern überlegt BMW, den Eisenbahn-Nordring nicht nur für den Güter-, sondern auch für den Personenverkehr zu nutzen. Die ersten Signale seien positiv, so Baumgartner. Er hält eine Umsetzung der Idee frühestens im Jahr 2020 für möglich.