Nach dem Machtkampf mit VW-Lenker Herbert Diess steht Betriebsratschefin Daniela Cavallo bereits der nächste Konflikt ins Haus. Dieses Mal im eigenen Gremium. Bei der Betriebsratswahl im kommenden März bekommt sie erstmals ernst zu nehmende Konkurrenz. Und zwar aus den eigenen Reihen: Gleich drei bisherige IG-Metall-Betriebsräte, die im Oktober aus der Fraktion ausgeschlossen wurden, treten mit zwei eigenen Listen gegen Cavallo an.
Promintester Herausforderer ist dabei Frank Patta. Der 57-Jährige war bis 2012 IG-Metall- Chef in Wolfsburg, diente danach Cavallos Vorgänger Bernd Osterloh sechs Jahre lang als Generalsekretär und zog 2014 selbst in den Betriebsrat ein. Jetzt will er Cavallo mit seiner eigenen Liste Stimmen abjagen: 15 Kandidaten, allesamt Mitglieder der IG Metall, treten ohne den Segen der Gewerkschaft als "Die andere Liste" an, mit Patta selbst als Zugpferd auf Platz eins.
Der Betriebsratsspitze um Cavallo wirft Patta Intransparenz und zu große Nähe zum Management vor. Daran habe sich auch im jüngsten Konflikt mit Diess nichts geändert. "Der Betriebsrat hat sich in den letzten zehn Jahren immer mehr von der Belegschaft entfernt." Und immer mehr Macht sei von dem Gremium zur Betriebsratsspitze verlagert worden. Das will Patta ändern: "Wir müssen wegkommen von der Betriebsratsmonarchie, bei der Entscheidungen im kleinen Kreis fallen. Und wir brauchen wieder mehr Nähe zur Belegschaft und weniger zum Konzernvorstand."