Operateurin am Herzen des Aftersales

Hamburg. Für ihre große Ankündigung hatte sich Imelda Wander-Labbé etwas Besonderes einfallen lassen: Ganz in Weiß gekleidet betrat sie die Terrasse des gediegenen Restaurants „L'Orangerie“ in den barocken Parkanlagen von Darmstadt-Bessungen. Die Sonne strahlte. Und Imelda Wander-Labbé mit ihr um die Wette. „Ab1. September werde ich im Volkswagen-Konzern neue Herausforderungen annehmen und dann – auch ganz offiziell – für das globale Aftersalesgeschäft verantwortlich sein“, sagte sie zu ihren Gästen.

Sie waren gekommen, um die Sprecherin der Geschäftsführung von Škoda Auto Deutschland zu verabschieden. Seit dem Jahr 2013 hatte die Betriebswirtin die Leitung der im hessischen Weiterstadt ansässigen Landesgesellschaft der tschechischen VW-Marke inne. Ihr ­anstehender Wechsel in eine Konzernfunktion war zwar bereits allseits bekannt, der Termin aber nur wenigen Eingeweihten. „Jeder Arbeitstag der letzten drei Jahre hat mir sehr viel Spaß ­gemacht“, blickte Wander-Labbé zurück. „Ich werde Škoda vermissen“.

Viel Trost dürfte die neue Aufgabe spenden. Ihren Dienstsitz wird die designierte VW-Managerin im Süden von Kassel haben, auf halbem Weg zwischen Weiterstadt und Wolfsburg. In Baunatal betreibt VW ein großes Werk für Motoren, Getriebe und weltweit benötigte Komponenten, etwa Abgasanlagen. Rund 16.500 Beschäftigte hat VW am Standort. „Hier schlägt das Herz des Aftersales“, sagt Wander-Labbé.

In ihren Händen wird nicht nur die Ersatzteilversorgung liegen, das Tüfteln an neuen Dienstleistungen für die Werkstätten der Wolfsburger Vertragspartner. Vor dem Hintergrund der Effizienzoffensive von VW-Chef Matthias Müller gilt es auch, die Lagerbestände weiter zu optimieren sowie das Logistiknetz zwischen den Aftersales-Standorten stabiler zu knüpfen. Und für die gewaltigen Datenmengen, die in Baunatal zusammenlaufen, kommt die von Müller forcierte Digitalisierung vieler Geschäftsmodelle von VW wie gerufen. Da werde sie oft auf Reisen sein, sagt Imelda Wander-Labbé. Und strahlt: „Auch der internationale Aspekt meiner neuen Aufgabe reizt mich sehr.“