Personalvorstand - "Fortschritt ist keine Einbahnstraße“

Škoda ist ein Synonym für Tschechien. Und ein Symbol für den Wandel. "Škoda hat sich in seiner 125-jährigen Geschichte immer wieder erfolgreich transformiert", sagt Bohdan Wojnar, der seit knapp zehn Jahren Personalvorstand der tschechischen Automarke ist. Dies mache die starke Identität aus.

Das Unternehmen hat in seiner Geschichte schwierige Zeiten überstanden. Der Zusammenschluss mit dem VW-Konzern Anfang der 90er-Jahre steht heute für eine der erfolgreichsten Reprivatisierungen in Tschechien und der gesamten EU. "Uns wurde deutlich, dass wir als Unternehmen mit dieser reichen Historie eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung für die Region um Mladá Boleslav, für unsere weiteren tschechischen Standorte und darüber hinaus für das ganze Land tragen", blickt Wojnar zurück. Er war 1991 bei den Verhandlungen dabei und erinnert sich noch an Spaziergänge mit dem damaligen VW-Chef Carl Hahn durch Prag.

Heute ist nicht nur der Stammsitz in Mladá Boleslav aufgeblüht."Škoda ist dasgrößte Unternehmen, der größte Arbeitgeber, der größte Ausbilder und der größte Steuerzahler des Landes", sagt Wojnar. Der weltweite Erfolg erfülle die Tschechen mit Stolz. Škoda investiert Milliarden in die heimischen Standorte und begreift sich als Förderer sozialer und kultureller Einrichtungen. DieSystemrelevanz, wie Wojnar es nennt, gibt Škoda politisches Gewicht."Wir stehen im ständigen Dialog mit der Regierung", sagt der 59 Jahre alte Manager, der auch Vorsitzender des nationalen Automobilverbands ist."Fortschritt ist keine Einbahnstraße. Lösungen können nur im Konsens mit allen Stakeholdern gefunden werden."

Sowohl Staat als auch Unternehmen seien daran interessiert, dass die Industrieinternational wettbewerbsfähigbleibe und der Wandel zur E-Mobilität gelingt. Staatspräsident und Minister fahren Škoda-Modelle als Dienstwagen. Kritik, dass Wojnar der einzige Tscheche im Vorstand ist, kontert er mit dem Hinweis:"Ich bin ja nicht der einzige Tscheche im Unternehmen."Vielmehr arbeiteten bei Škoda Tausende hoch qualifizierte Landsleute in allen Bereichen und auf allen Ebenen.

Obwohl der Autobauer beiArbeitgeberrankingsregelmäßig vorn landet, tut sich Škoda schwer, Nachwuchs zu finden. In Tschechien herrscht nahezuVollbeschäftigung. Die Belegschaft ist international, längst pendeln auch viele Deutsche nach Tschechien. Betriebsratschef Jaroslav Povšík:"Es ist die Belegschaft, die dem Unternehmen seine besondere Identität verleiht."

Dieser Artikel ist ein Beitrag aus der "Automobilwoche edition 125 JahreŠkoda", die Sie hier bestellen können.

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