Wendelin Wiedeking dürfte es mit Genugtuung beobachten. Vor 20 Jahren hatte sich der damalige Porsche-Chef vergeblich dagegen gewehrt, dass die Deutsche Börse den Sportwagenbauer aus dem MDax warf. Im März wurde die Porsche Automobil Holding SE in das Segment für mittelgroße Firmen aufgenommen. Am 3. September könnte sie sogar in den Dax aufsteigen. Die Deutsche Börse will dann verkünden, wer bei der Vergrößerung des Leitindex auf 40 Unternehmen aufrückt. Und die Porsche SE gilt als einer der heißesten Aspiranten.
Bisher fungiert die Holding, die Wiedeking einst gegründet hatte, um VW zu übernehmen, vor allem als Investmentvehikel der Familien Porsche und Piëch. Hier haben sie ihre Stimmrechtemehrheit an Volkswagen gebündelt. Das eigene Sportwagengeschäft dagegen wurde 2012 komplett an VW verkauft. Geld verdient die Holding fast ausschließlich mit den Dividenden aus Wolfsburg.
Daneben stehen bisher nur sieben meist kleinere Beteiligungen in den Büchern. Die Holding selbst zählt nur 35 Mitarbeiter. An der Spitze des Vorstands steht Hans Dieter Pötsch, der bei VW dem Aufsichtsrat vorsitzt. Um das Beteiligungsmanagement kümmert sich seit Mitte 2020 Lutz Meschke, zugleich Finanzvorstand des an VW verkauften Sportwagenbauers.