Im Jahr 2012 zog mit Milagros Caińa-Andree erstmals eine Frau in den Vorstand von BMW ein. Bislang ist sie auch die einzige geblieben. Die Personalchefin möchte mit Frauenförderung auf breiter Front die Basis für den weiblichen Wandel beim Autobauer schaffen: Schon im nächsten Jahr sollen bei BMW 15 bis 17 Prozent der Führungsfunktionen in Frauenhand sein.
„Frauen fehlt es meines Erachtens nicht an Mut“, sagt die Spanierin, sie seien aber häufig selbstkritischer. „Mein Appell an Frauen, speziell an junge: Wenn Sie Karriere machen wollen, dann sagen Sie laut und deutlich: ‚Hier!‘, wenn eine Führungsposition zu besetzen ist. Machen Sie klar, dass Sie dieseVerantwortung übernehmen wollen“, empfiehlt die 56-Jährige.
Caińa-Andree selbst hat es immer wieder so gehalten: Die gelernte Industriekauffrau schloss nebenberuflich ein BWL-Studium ab und arbeitete sich beim Bahn-Zulieferer Vossloh zur Personalchefin hoch, was sie acht Jahre blieb. Im Jahr 2006 wechselte sie zur Deutschen Bahn und wurde 2011 Personalchefin der Bahn-Tochter Schenker. Nur ein Jahr später kam sie als Personalvorstand zu BMW. Dort treibt sie unter anderem das Thema Expertenkarriere, also eine Laufbahn jenseits der klassischen Führungskarriere, voran.
Ihren Erfolg schreibt sie nicht nur sich selbst zu: „Hinter einer erfolgreichen Personalvorständin steht ein starkes Team.“ Ausgleich findet sie bei ihrer Familie („Ich bin ein emotionaler Mensch.“), aber auch bei der Gartenarbeit. „Das hat etwas Kreatives und Handfestes.“
Alle Porträts der Top-50-Frauen finden Sie in unserem Themenspezial