Weil das Bauen auch im schnelllebigen Messegeschäft stetig teurer wird, verfolgen immer mehr Aussteller nachhaltige Präsentationskonzepte. BMW lädt zum dritten Mal in einen eigens errichteten Pavillon, hat ihn aber aufgefrischt - durch einen Eingang im Obergeschoss, der über Rolltreppen erreicht wird. "So eröffnet sich dem Besucher auf Anhieb der gesamte Raum", sagt Thomas Muderlak, Leiter A-Messen der BMW Group. Der alleinige Zugang über das Erdgeschoss habe früher dazu geführt, dass der Stand vielen Besuchern kleiner erschien, als er in Wirklichkeit ist. "Die Architektur ist aber ein wesentlicher Baustein der Marken-Wahrnehmung, deshalb darf sie den Markenauftritt weder dominieren noch davon abfallen. Das Ziel muss eine stimmige Symbiose aus beidem sein."
Auch Opel (Halle 8) hat den Schritt zur Nachhaltigkeit getan: Die Rüsselsheimer ließen vom Architekturbüro Bellprat die "Loops" entwickeln - geschwungene Bahnen auf flexiblen Stahlgerüsten. "Dieses System nehmen wir in den nächsten Jahren auf alle Messen mit - auf A-Shows wie auf kleinere Ausstellungen", sagt Barbara Klinger, Manager International Motorshows. Dann werde nur das Kommunikationskonzept an den Highlights jeweils neu ausgerichtet - in Frankfurt am Agila und den Eco-Flex-Fahrzeugen.
Was aber zeichnet einen gelungenen Stand aus? Joachim Hemberger, Abteilungsleiter des Messebauers Ambrosius, der das "Loops"-Konzept umgesetzt hat, meint dazu: "Die Architektur funktioniert, wenn der Besucher auf dem Stand weiß, bei welcher Marke er zu Gast ist - auch ohne dass deren Name groß dran steht."