München. Für BMW ist der Fünfer ein Auto von überragender strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung: Mit den großen Baureihen erzielt der Münchner Autobauer gut die Hälfte seines gesamten Deckungsbeitrags. Entsprechend hoch war der Druck auf BMW, in diesem Jahr ein Volumenmodell auf den Markt zu bringen, das wie sein Vorgänger viel Geld in die Kasse spült. Vom Fünfer der fünften Generation, der 2003 eingeführt wurde, verkaufte BMW über die gesamte Laufzeit hinweg weltweit 1,423 Millionen Fahrzeuge. "Jeder Fünfer war überaus erfolgreich und hat wesentlich zum Unternehmenserfolg beigetragen“, sagt Entwicklungsvorstand Klaus Draeger.
Mit dem Nachfolger will der Hersteller diese Zahl sogar noch übertreffen. Am 20. März rollte die von der Fachwelt hochgelobte Fünfer-Limousine zu den Händlern. Am 18. September folgte mit dem Touring die für den deutschen Markt besonders wichtige Kombi-Variante. Bislang machte dieser Typ hierzulande mehr als die Hälfte aller Fünfer-Verkäufe aus. Von März bis Ende Oktober 2010 verkaufte BMW weltweit 87.200 Einheiten der neuen Fünfer- Limousine und des Touring – im Vergleichszeitr a u m kam der Vorgänger auf 84.100 Verkäufe. Die Zukunftsaussichten sind rosig: Wegen der hohen Nachfrage lässt BMW das Auto im Werk Dingolfing sogar in den Weihnachtsferien bauen. Die Münchner punkten besonders beim Thema Umweltschutz: Beim neuen Fünfer setzten die Entwickler verstärkt auf Efficient Dynamics, ein technologisches Maßnahmenpaket zur Senkung von Spritverbrauch und CO2-Ausstoß.
Die Dieselvariante 520d verfügt über einen 184 PS starken Vierzylinder- Turbodieselmotor mit Aluminium- Kurbelgehäuse und Common- Rail-Direkteinspritzung. Mit diesem Auto führte BMW die Start-Stopp-Funktion in der Fünfer- Reihe ein. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei fünf Liter auf 100 Kilometer, der CO2-Ausstoß bei 132 Gramm pro Kilometer. Das Auto hat noch weitere Innovationen zu bieten, etwa das Achtgang-Automatikgetriebe von Zulieferer ZF und das Nachtsichtsystem der zweiten Generation von Autoliv. Wählen kann der Kunde unter zahlreichen Sonderausstattungen wie dem Parkassistenten, dem System "Surround View“ für ein präziseres Rangieren auf engem Raum sowie der Auffahrwarnung mit Anbremsfunktion. Neben der hochkarätigen Technik überzeugt die Kunden vor allem das Design. In diesem Punkt hatte Konkurrent Audi mit dem A6 bislang die schönere Alternative zu bieten. Doch das in die Jahre gekommene Modell wird erst im Frühjahr 2011 abgelöst – bis dahin kann der optisch aufgewertete Fünfer noch einige Audi-Kunden abwerben. Der Wechsel an der Spitze des Designs – der umstrittene BMW-Kreative Chris Bangle wurde im Jahr 2009 durch Adrian van Hooydonk abgelöst – hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht.