Im Zuge der Umstellung auf schärfere Verbrauchstests nach WLTP fürchtet Volkswagen um Marktanteile und setzt nun seine Handelspartner unter Druck. "Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit von der Ankündigung bis zur gesetzlichen Umsetzung des neuen Messverfahrens wird in den nächsten Wochen und Monaten nur ein eingeschränktes Neuwagenangebot zur Verfügung stehen", heißt es in einem aktuellen VW-Schreiben an die Händler, das der Automobilwoche vorliegt. Es bestehe "sogar das Risiko, den Kunden an unsere Wettbewerber zu verlieren". Daher solle das Gebrauchtwagengeschäft angekurbelt werden, im Juli und August will VW den Verkauf über eine, wie es aus Wolfsburg heißt, "Loyalitäts- und Eroberungsaktion mit deutlich erhöhten Prämien" fördern. Für Kundengespräche schlägt VW unter anderem dieses Argument vor: "Häufig geringere Kfz-Steuer für Fahrzeuge, die nach altem Messverfahren (NEFZ) gemessen sind." Ein VW-Händler sagt: "Es wird ein heißer Sommer."
Die Neuwagen-Wartezeiten werden unterdessen bei Volkswagen immer länger. Beim VW Tiguan Allspace und E-Golf sind es schon nahezu ein halbes Jahr, beim VW Sharan bis zu fünf, für den E-Up vier Monate, schreibt die Automobilwoche unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen weiter. Golf GTE und Passat GTE sind ebenso wie das Beetle Cabriolet nicht mehr bestellbar.