Wolfsburg. „Mit den Einsätzen der Senior- Experten sorgen wir dafür, dass wertvolles Know-how im Unternehmen erhalten bleibt“, sagt Ralf Thomas, der bei den Wolfsburgern die Initiative „Pro Ehrenamt“ leitet. Zu den Senior-Experten der Kernmarke Volkswagen gehört Robert Linnemann. Der 60-jährige Laborspezialist hilft als Vorruheständler beim Aufbau komplexer Analyseanlagen am russischen VW-Standort Kaluga und im US-Werk Chattanooga. „Es ist der Unterschied zwischen ‚müssen‘ und ‚dürfen‘, der den Reiz ausmacht“, so Linnemann über seine Motivation. „Ich kann selbst entscheiden, ob und wann ich arbeite.“ Dennoch bleibe er an seinen „neuen alten“ Arbeitsplätzen von Missgunst verschont: „Als Senior-Experte steht man nicht in Konkurrenz, und die Mitarbeiter verstehen fachliche Hinweise nicht als Besserwisserei, sondern als wertvollen Erfahrungsaustausch.“ Auch viele Zulieferer und VW-Rivalen wie Daimler unterhalten Programme für frühere Mitarbeiter. Daimler hat einen Expertenpool eingerichtet, in dem sich Rentner registrieren lassen können. Bei Bedarf sollen sie dann maximal sechs Monate im Jahr in den Konzern zurückkehren.
Volkswagen reaktiviert rüstige Rentner
Der Autohersteller VW greift immer häufiger auf die Kompetenz früherer Mitarbeiter zurück. Im vergangenen Jahr haben rund 200 Experten trotz Ruhestands ihr Fachwissen an jüngere VW-Mitarbeiter weitergegeben. Für 2013 sind 400 der ehrenamtlichen Aktionen vorgesehen.