Um die Belegschaft auf das Zeitalter der Elektromobilität einzustimmen, verfolgt Volkswagen nun einen ganz neuen Weg: Der Konzern sperrt seine Mitarbeiter ein. Im Rahmen des Qualifizierungsprogramms für Elektromobilität setzt VW erstmals auf einen selbst konzipierten "Escape Room", in dem Teams von vier Mitarbeitern spielerisch den Transformationsprozess vom Verbrenner zur Elektromobilität durchlaufen. Der erste Raum entstand 2020 im Volkswagen-Werk in Zwickau und wurde bisher von rund 3000 Mitarbeitern genutzt.
"Escape Rooms" sind abgeschlossene Rätsel-Räume, aus denen sich Spieler innerhalb von meist 60 Minuten durch das Lösen von Aufgaben wie Schlösser knacken, Codes austüfteln und Hinweise finden selbst wieder befreien müssen. Das Konzept wird seit 2014 immer beliebter. Deutschlandweit gibt es rund 1000 "Escape Rooms" von weit über 300 Anbietern.
Ricardo Schönherr, Leiter Produktionssysteme bei VW Sachsen, und sein Team entwickelten jetzt den ersten Raum in einem deutschen Automobilwerk. "Es ging uns darum, die Ängste zu nehmen. Wir wollten nicht von der Kanzel predigen, sondern den Mitarbeitern bei ihrer Qualifizierung für die Elektromobilität auch einen Erlebniseffekt vermitteln", sagte Schönherr der Automobilwoche. Stefan Loth, Chef von Volkswagen Sachsen, ergänzt: "Es ist nur ein Beispiel, wie bei uns die Transformation hin zur Elektromobilität angenommen und vorgelebt wird."