Wolfsburg. Wesentlicher Vorteil der etwa beim aktuellen Golf verwendeten Warmumformung ist die massive Senkung des Fahrzeuggewichts. Durch die Erhitzung der Bleche auf 950 Grad Celsius und deren gezieltes Abkühlen auf 180 Grad binnen weniger Sekunden entstehen hochfeste Metallstrukturen, die eine vergleichsweise dünnwandige und damit leichtere Auslegung der Bauteile gestatten. So konnten die Wolfsburger den Golf VII allein über den Einsatz warm umgeformter Bleche gegenüber dem Golf VI um zwölf Kilogramm abspecken – ohne Einbußen beim Unfallschutz. Dies lässt VW auf weitere Fortschritte hoffen: „Eine B-Säule im Golf etwa hat heute eine Blechstärke von rund einem Millimeter“, so Rupp, „perspektivisch streben wir an, die Blechdicke und damit das Gewicht weiter zu reduzieren.“ Längst prüft VW auch die Eignung der Warmumformung für Bauteile, die nicht crashrelevant sind. Alternativ kommt der Einsatz von Aluminium in Betracht. Dabei allerdings ist neben einem höheren Preis für das Rohmaterial auch die kostspieligere Fertigung zu beachten.
Technologie für hochfeste und leichte Stähle wird ausgebaut
VW heizt die Warmumformung weiter an
Der VW-Konzern sieht neue Chancen in der Warmumformung von Blechteilen für die Fahrzeugproduktion. „Wir stehen erst am Anfang der Möglichkeiten“, sagt Gerd Rupp, Leiter des Werkzeugbaus der Kernmarke Volkswagen. „Diese wichtige Technologie verspricht in der Zukunft noch große Fortschritte.“ Als Kompetenz-Center für „sämtliche Tools der Warmumformung“ (Rupp) ist der Werkzeugbau am Standort Wolfsburg vorgesehen.