VW streicht Zusatzschicht im Stammwerk

Henning Krogh

Nach Emden nun Wolfsburg: Im größten Werk, das VW in Deutschland betreibt, ist der Nachschub wichtiger Bauteile ins Stocken geraten. Daher muss am Sonnabend in Teilbereichen der Produktion eine lange vereinbarte Sonderschicht entfallen. Auf den vermutlichen Verursacher der Probleme trifft VW auch im Gerichtssaal.

Freitag, 12. August 2016, 12.32 Uhr

Wer liefert was für den VW Passat Baujahr 2010?

Hamburg. Die Lieferschwierigkeiten in der VW-Produktion ziehen größere Kreise als bislang bekannt. Nach der Passat-Montage am Standort Emden ist jetzt auch das Stammwerk in Wolfsburg betroffen. Dort wird eine für Sonnabend, 13. August, geplante Zusatzschicht in Teilbereichen der Fertigung entfallen.

In seiner größten deutschen Fabrik mit gut 60.000 Beschäftigten lässt der Mehrmarkenkonzern VW die Modelle Golf, Golf Sportsvan, E-Golf, Tiguan und Touran seiner Kernmarke Volkswagen Pkw vom Band rollen. Zudem unterhält das Unternehmen in Wolfsburg ein Presswerk sowie Spezialmaschinen für Kunststofftechnik und stellt Fahrwerkkomponenten her.

Fehlende Fauteuils

Hintergrund der aktuellen Probleme rund um den Einbau von Sitzanlagen im Hauptwerk von VW sind Engpässe in der Materialversorgung, die in die Sphäre eines langjährigen Zulieferers fallen. Nach Informationen der Automobilwoche soll es sich dabei um das vor allem mit der Verarbeitung von Sitzbezügen befasste Unternehmen Prevent handeln.

Wie die "Wolfsburger Nachrichten" melden, tragen VW und Prevent am Landgericht Braunschweig derzeit juristische Streitigkeiten aus. Eine Entscheidung in der Causa soll zeitnah fallen.