VWs Digital Lab und der Glöckner von Berlin

Der VW-Konzern hat in Berlin ein neues Digital-Labor eröffnet, um seine IT-Kompetenzen zu stärken. „Mit unseren Labs in München, Wolfsburg, San Francisco und nun in Berlin schaffen wir regionale Ideenschmieden abseits der etablierten Strukturen und Abläufe“, sagte Vorstandschef Matthias Müller und fügte hinzu: „Dort bringen wir die Kompetenz und Erfahrung eines großen Unternehmens mit dem Pragmatismus und der Schnelligkeit eines Start-ups zusammen.“

So arbeiten im Digital Lab an der Spree die IT-Experten meist paarweise an Projekten wie der digitalen Beschilderung von Städten und der intelligenten Lenkung ihrer Verkehrsflüsse. Dieses duale System hat sich in vielen Start-ups aus dem Silicon Valley in den USA bewährt.

Zum einen werden im Wege des Vier-Augen-Prinzips mögliche Fehler, etwa in der Programmierung, früher entdeckt. Zum anderen ergeben sich aus dem Zusammenspannen in­dividueller Kompetenzen „oft erstaunliche Synergien“, sagt Martin Hofmann, IT-Leiter von VW.

Rituale wie das Briefing der Mitarbeiter beim gemeinsamen Frühstück im Digital Lab sollen lockere Start-up-Atmosphäre schaffen. Gegen Ende des Imbisses mahnen vorweihnachtliche Klänge zum Aufbruch an die Arbeitsplätze: In Berlin greift VW auf einen – hierbei ehrenamtlich tätigen – Glöckner als Signalgeber zurück.

Auch die tschechische VW-Tochter Škoda will ein Digital Lab gründen. „Es ist unser Ziel, für unsere Kunden völlig neue Mobilitätsangebote zu entwickeln“, so Markenchef Bernhard Maier über eine zentrale Aufgabe. In Prag hat Škoda eine Ideenwerkstatt eingerichtet, die in der Pilotphase etwa Anregungen für Konnektivitätskonzepte liefern soll.

Dies soll 2017 in ein Digital Lab münden, für das drei Standorte geprüft werden. „Der Austausch mit anderen Zukunftswerkstätten von VW wird großgeschrieben“, so Škoda. Der VW-Rivale Daimler hat jüngst ein vergleichbares Tech­nology Center in Tel Aviv eingerichtet.