München. Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft (IFA) bringt es auf den Punkt: "Es ist höchste Zeit, von der Vorstellung Abschied zu nehmen, der Automobilhandel in Deutschland sei noch immer von kleinen, standortgebundenen Autohäusern geprägt." Denn die automobile Handelslandschaft wird, so wie in den USA, zunehmend von großen Mehrmarkengruppen dominiert werden, unter deren Fittiche viele ehemals eigenständige kleine Betriebe als Filialen schlüpfen.
Diese Entwicklung liegt durchaus im Interesse der Hersteller. Denn sie haben dadurch heute mit deutlich weniger Vertragspartnern zu tun als noch vor zehn Jahren - ein Umstand, der sich auf die Vertriebskosten vorteilhaft auswirkt. Durch die breite Aufstellung der Gruppenpartner ist auch weiterhin eine Flächendeckung - insbesondere im für die Kundenbindung so wichtigen Service - gewährleistet. So ist im Vergleich zur Zahl der Unternehmen, die sich seit dem Jahr 2000 nahezu halbiert hat, die Zahl der Betriebsstätten nur moderat gesunken.
Gleichwohl gibt es Lücken, die die Hersteller gerne schließen möchten. Nach einer aktuellen Umfrage von Automobilwoche unter den hierzulande vertretenen Marken, an der sich etwa 50 Prozent der angeschriebenen Unternehmen beteiligten, gibt es derzeit in den deutschen Händlernetzen rund 330 unbesetzte Vertriebsstandorte (Open Points). Vor allem kleinere Marken wie Hyundai (50 Open Points), Mitsubishi (75) und Suzuki (80) suchen derzeit noch Händler. Nicht selten hofft man, etwa bei Volvo, darauf, dass diese Lücken im Netz "durch unsere derzeitigen Partner mit der Einrichtung von neuen Filialen geschlossen werden".