Absolut. Wenn man sich die Bevölkerung und das Wachstum hier ansieht, kommt man schnell zu dem Schluss, dass es gar nicht vorstellbar ist, diese Menschen mit herkömmlichen Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren zu versorgen. Dafür gibt es gar nicht genug Öl. Es muss also eine Mobilität geben, die unabhängig vom Öl und weitestgehend CO2-frei ist. BYD ist hier ganz klar ein Frontrunner.
Zetsche: "Ohne Förderung keine Elektroautos"
Unser gemeinsames Entwicklungszentrum wird hier in China sein. Das macht schon deshalb Sinn, weil es ein chinesisches Auto für den chinesischen Markt wird. Und so viel kann ich schon sagen: Das vielversprechendste Segment für ein solches Auto in China ist das Taxi-Segment.
Mit Ihrer Frage haben Sie die Antwort eigentlich schon gegeben. Auch Frankreich und die USA machen da mehr als Deutschland.
Grundsätzlich bin ich zwar gegen staatliche Absatzförderung. Aber das hier ist etwas anderes. Hier geht es um eine neue Technologie. Wir wollen unabhängig vom Öl werden und Emissionen vermeiden. Das ist eine enorme Herausforderung, nicht nur technisch, sondern auch finanziell. Wir müssen viel investieren und brauchen dann das Volumen, um die Kosten zu senken. Sonst sind die Autos zu teuer und wir bekommen kein Volumen. Wir brauchen hier eine Art Anschubfinanzierung in Form von staatlichen Incentives.
Das ist wie mit der Henne und dem Ei. Ohne Förderung wird es auch lange keine geben.
Wir haben zwei Elektroautos, die A-Klasse und den Smart, und arbeiten an weiteren Modellen. Wir produzieren jetzt 1000 im Jahr, können aber auch 10.000 oder 15.000 bauen, wenn es die entsprechende Nachfrage gibt.
Das Gespräch führte Guido Reinking