Die Einladung von Alpina zur digitalen Weltpremiere des neuen B8 Gran Coupé machte es mir bewusst: Die schönste aller internationalen Automessen hat nicht stattgefunden. Also kein gutes Glas Weißwein auf dem Alpina-Stand, kein kurzer Weg zu Morgan, auf dem man auf jedem Meter einen Bekannten trifft. Kein kurzes Ciao mit Renault-Chef Luca de Meo am gelben elektrischen R5. Auch keine bewundernden Blicke für die Designstudie bei Giugiaro. Bei allen Kosten-Nutzen-Diskussionen über Automessen wird mir klar, dass es der Genfer Automobil-Salon ist, den ich in dieser langen Zeit der Entbehrungen am meisten vermisse.
Umso wichtiger wird es jetzt, dass der neue Mobilitätsaufschlag des VDA, die IAA in München, gelingt. Mehr noch, dass der erste Buchstabe der IAA nicht zum nationalen D verkümmert, wie man beim Blick auf die Liste der ausstellenden Marken befürchten muss. Doch das Werben des VDA um Stellantis, JLR, Toyota & Co. scheint Früchte zu tragen. Neben Hyundai und einer Handvoll Exoten werden wir noch weitere Auftritte internationaler Marken in München erleben. Im Weg stehen diesen nur die Hiobsbotschaften, die uns hierzulande im Wochentakt überrollen. Bei einem immer wahrscheinlicher werdenden Lockdown bis Pfingsten blieben dem Berliner Ausrichter der E-Autoshow gerade mal rund drei Monate, bis es in München heißen könnte: O'gsteckt und o'zapft is!