Kommentar: BMWs Optimismus verwundert

Stefan Wimmelbücker

Das erste Halbjahr lief für BMW schlechter als erwartet – vor allem wegen China. Wenig spricht dafür, dass es dort für den Konzern bald besser läuft, meint Stefan Wimmelbücker.

Donnerstag, 1. August 2024, 11.58 Uhr

Foto: BMW / Montage: Automobilwoche

BMW Fünfer Touring: Die Marke ist stark aufgestellt und hat eine konkurrenzfähige Modellpalette. Dennoch wird es im zweiten Halbjahr schwierig, vor allem auf dem weltgrößten Automarkt China.

Im ersten Halbjahr hat BMW zwar etwa so viele Autos verkauft und einen vergleichbaren Umsatz erzielt wie im Vorjahreszeitraum, der Gewinn ist aber um knapp neun Prozent gesunken.

Trotzdem hält das Management um Vorstandschef Oliver Zipse an seiner Prognose fest, die ein Ergebnis knapp unter dem Vorjahreswert vorhersagt. BMW rechnet mit einer Erholung der Nachfrage in China und erwartet steigenden Absatz bei Mini und beim BMW Fünfer.

Bei den Modellen sieht es in der Tat gut aus, der Fünfer ist bereits etabliert, die neuen Minis geben Anlass zur Hoffnung. Aber China? Dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge ist der weltgrößte Automarkt im ersten Halbjahr um drei Prozent gewachsen. Der Absatz von BMW dort ist im gleichen Zeitraum um 4,2 Prozent gefallen.

In China sieht es eher schlecht aus

Für den weiteren Jahresverlauf erwartet der VDA dort eher eine sinkende Nachfrage. Im zweiten Quartal sind die Verkaufszahlen bereits gesunken. Vor diesem Hintergrund dürfte es für BMW schwierig werden, seinen Absatz zu steigern.

Da zugleich die Investitionen, die schon im ersten Halbjahr auf hohem Niveau lagen, im zweiten Halbjahr weiter steigen sollen und der Anteil der weniger profitablen Elektroautos weiter wachsen dürfte das zweite Halbjahr für BMW noch herausfordernder werden als das erste.