Kommentar: Jaguar setzt Luxusstrategie vorbildlich um

Max Walbersdorf

Jaguar erfährt derzeit viel Häme. Dabei beherzigt der Hersteller eine entscheidende Regel, wenn es um den Imagewandel geht, meint Max Walbersdorf.

Freitag, 22. November 2024, 15.55 Uhr

Foto: Jaguar

Jaguars neues Design.

Er hat´s erfunden: 2012 hatte der damals frisch berufene Kreativdirektor Hedi Slimane die angestaubte Pariser Marke Yves Saint Laurent übernommen. Sein erster Schritt war die Umbenennung in Saint Laurent Paris inklusive neuer Schriftart.

Die Initialen YSL verschwanden fast vollständig aus der Kommunikation. Neben der Kollektion änderte Slimane den Hauptsitz. Bis hin zum Shop-Design bekam alles eine cleane, neue Corporate Identity. Der Aufschrei war zunächst groß – doch der Erfolg gab Slimane recht.

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Nicht die falschen Leute ansprechen

Traditionelle Modemarken wie Burberry und Balenciaga folgten diesem Vorbild. Ziel war dabei stets, ein neues, jüngeres Publikum für díe angestaubte Marke zu gewinnen.

Wer sich als Luxusmarke neu erfinden will, muss nicht nur eine neue Zielgruppe finden: Viel wichtiger ist es, die falschen Leute nicht anzusprechen. Für Jaguar bedeutet das, dass nun die alten Petrolheads unzufrieden sind. Social Media schäumt – und das könnte genau das richtige Signal sein.

Die Kunstmesse Miami Art Week als Bühne für die Präsentation der ersten Modelle zu wählen, spricht ebenfalls für die Strategie von Jaguar. Denn dort nehmen die "richtigen" Leute die gewandelte Marke wahr.