Bei VW sieht es nach einem harten Tarifkonflikt aus. Wochenlange Streiks würden die Lage nur noch verschlimmern.
Bisher gab es nur Proteste, bald werden Warnstreiks folgen. An einer Eskalation kann jedoch niemandem gelegen sein.
Volkswagen geht es schlecht. Das bestreitet auch der Betriebsrat nicht, der sogar ein eigenes Konzept mit Sparmaßnahmen vorgelegt hat. Über Jahre hinweg hat der Konzern davon profitiert, dass von Premiummarken wie Audi und Porsche hohe Margen erwirtschaftet wurden und die Kernmarke VW viele Autos in China verkaufen konnte.
Diese Zeiten sind vorbei, aus mehreren Gründen. Der Vorstand hat Gegenmaßnahmen ergriffen, doch ob und wann die sich auszahlen werden, ist unklar.
Klar ist hingegen: Marktführer wird VW in China nicht mehr, dafür sind die einheimischen Konkurrenten zu stark. Und die Kosten in Deutschland sind zu hoch. Die Werke sind bei Weitem nicht ausgelastet. Der Betriebsrat wird Zugeständnisse machen müssen, einfach deshalb, weil bei VW nicht mehr so viel Geld zur Verfügung steht.
Ein harter Tarifkonflikt mit wochenlangen Streiks würde die Lage jedoch nur verschlimmern und letztlich allen Beteiligten schaden. Für das Unternehmen wäre eine baldige Einigung am besten, die zu nachhaltigen Einsparungen führt.
Immerhin: Die Verhandlungen gehen weiter. Alle Beteiligten sollten zügig eine Einigung anstreben, denn der Ernst der Lage ist allen bewusst.
