Zur Sache: Was 2025 Hoffnung macht

Nach dem Extremjahr 2024 fragen sich alle: Wird 2025 besser oder noch schlimmer? Wir haben in den vergangenen Wochen Manager und Unternehmer dazu gesprochen, aber eine klare Tendenz gibt es nicht. Euphorie allerdings ist nirgends zu hören. Die bange Frage lautet: Ist die Stimmung sogar noch besser als die wirkliche Lage?

Zu befürchten ist, dass geopolitische Unsicherheiten (Protektionismus, Strafzölle, Aggressoren) und wirtschaftliche Volatilität eher noch zu- als abnehmen. Auch steht etwa in der EU ein harter Preiskampf an, wenn die neuen CO2-Limits Autohersteller dazu zwingen, deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkaufen zu müssen.

Und wenn ein Überangebot an gebrauchten Elektroautos den Markt schwemmt ("Rückläufer“), droht eine mittelschwere bis ausgewachsene Katastrophe. Wer soll die bitte alle kaufen? 

Doch Grund zur Hoffnung gibt es auch. 2025 wird ein Jahr großer Neuanfänge. BMW startet die Neue Klasse, Mercedes-Benz will mit der Plattform MMA ebenfalls neu durchstarten. Audi ist mit den Plattformen bereits im Markt und hat 2025 das erste volle Jahr mit diesen neuen Modellen.

Volkswagen kann 2025 die Krise überwinden und wieder wachsen, statt sich mit sich selbst zu beschäftigen. Das Programm „Zukunft Volkswagen“ ist verabschiedet. Eine Aufbruchstimmung in Wolfsburg hätte Symbolkraft für die ganze Branche. Momentum aufnehmen. Ins Positive drehen.

Zugleich beschleunigen wird sich 2025 aber die Konsolidierung. Für die Zulieferer, die vergangenes Jahr in ein tiefes Tal gerieten, wird es umso härter. Die angekündigten Jobstreichungen und die Anpassungen der Geschäftsmodelle sind deutliche Zeichen.

Insolvenzen im Mittelstand werden steigen, die Margen weiter schrumpfen. Doch womöglich stehen nach der Restrukturierung viele Firmen gesünder und resilienter da.

Und noch ein Hoffnungsschimmer für 2025: In Deutschland ist Wahljahr. Schon im Februar wird abgestimmt, und Wahlen lösen oft Zuversicht und Zukunftsperspektiven aus. Der Automobilabsatz in Deutschland soll zumindest wieder steigen.

Vielleicht ist es Wunschdenken. Aber ein neues Jahr bietet immer die Chance, es besser zu machen als im Jahr zuvor.