Die Probleme bei ZF sind eine Blaupause für den gesamten Zulieferer-Markt. ZF steht pars pro toto für das, was alle in der Transformation mitmachen – am Bodensee fallen die Zahlen nur noch krasser aus. Bis 2028 will der Konzern in Deutschland bis zu 14.000 von 54.000 Stellen streichen. Nicht mal in der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 musste ZF so viele Jobs kappen. |
Zur Sache: ZF als Blaupause
ZF durchläuft eine schmerzhafte Transformation – und steht dabei beispielhaft für die Zulieferer, meint Automobilwoche-Herausgeber Burkhard Riering
Die Unternehmen sind nach vielen erfolgreichen Jahren nicht mehr schlank und effizient genug. Am Finanzmarkt und bei Investoren sitzt das Geld nicht mehr so locker. Das Liquiditätspolster wird dünner. Zuletzt häuften sich Insolvenzen von Zulieferern. Das jüngste Beispiel heißt Recaro.
Zudem werden die Konflikte zwischen Autoherstellern und Zulieferern größer, denn die Auftraggeber stehen ebenfalls unter enormen Kostendruck. Hausgemachte Probleme durch falsche Priorisierung des Managements gehören sicherlich auch dazu.
Autohersteller zahlen heute viel Geld für digitale Lösungen, aber nicht für Commodities wie Sicherheitsgurte. Nachgefragt sind Superchips und Alleskönner-
Das geht so weit, dass deutsche Zulieferer zunehmend auf nicht-automobiles Geschäft ausweichen. Bosch übernahm jetzt von Johnson Controls das Geschäft mit Gebäudeklimatisierung. Im einstigen Conti-Werk Gifhorn werden nun Wärmepumpen von Stiebel Eltron gebaut. Eberspächer arbeitet an der Herstellung von hocheffizienten Elektrolyseuren.
Alle müssen zusehen, wie sie durch dieses Tal der Transformation durchkommen. Im besten Fall steht die Zulieferer-Branche nach diesem Weg – zwar geschrumpft – gesünder da als zuvor.