Infektionen im beruflichen Umwelt sind ein Haupttreiber der Pandemie. Im März arbeiteten laut ifo-Institut nur rund 30 Prozent der Beschäftigten in Deutschland teilweise oder vollständig von zu Hause aus. Es könnten deutlich mehr sein. Die Rufe nach einer Pflicht zum Home Office werden lauter.
In der Autoindustrie, die dank des China-Geschäfts auf Hochtouren läuft, ist die Situation anders. Flexible Lösungen sind gefragt – und von Herstellern und Zuliefern bereits umgesetzt. Die Mitarbeiter in der Produktion müssen vor Ort sein. Bei den Angestellten in den Büros und Forschungsabteilungen sieht das anders aus. "Die Arbeitsstätten sind ein sicherer Ort. Wo möglich arbeiten die Beschäftigten im Home Office. Die Produktion in den Betrieben unterliegt zudem strengen Infektionsschutzkonzepten", sagt VDA-Chefin Hildegard Müller.
Nach einer Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey bei Beschäftigten der Automobilindustrie ist der Frust über das Home Office jedoch beträchtlich. Bei jedem Vierten hat sich die Einstellung zum Arbeiten von zuhause seit der Corona-Pandemie verschlechtert. Die Gründe wurden nicht abgefragt – sind aber durch andere Studien belegt. Dazu gehören etwa fehlende Trennung von Beruflichem und Privatem, Einsamkeit und komplizierte Kommunikationswege.