VW bestätigt: Produktion in der Gläsernen Manufaktur auf der Kippe

Das Ende der Autoproduktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden rückt offenbar näher. "Eine Fahrzeugfertigung ist schwierig darzustellen bei einer solchen Stückzahl und der Logistiksituation mitten in Dresden", sagte Markenchef Thomas Schäfer bei der Jahrespressekonferenz der Volumengruppe des Konzerns.

VW arbeite derzeit an Zukunftsszenarien für den Standort und die Mitarbeiter dort. "Dresden ist ja schon heute ein Standort, der nicht nur den ID.3 montiert, sondern an dem auch Entwicklungsarbeit geleistet wird und Auslieferung an Kunden. Wir überprüfen gerade, wie wir dort nach vorne gehen wollen."

Die Automobilwoche hatte im September vergangenen Jahres erstmals berichtet, dass VW ein Ende der Produktion in Dresden prüft. Eine finale Entscheidung steht noch aus. Der Bericht hatte sowohl unter anderem in der sächsischen Landesregierung teils empörte Reaktionen hervorgerufen.

Die Produktionsstätte in der Dresdner Innenstadt war ein Herzensprojekt des damaligen VW-Chefs Ferdinand Piech (gest. 2019). 1999 wurde im Beisein des damaligen Kanzlers Gerhard Schröder (SPD) der Grundstein gelegt, die Produktion begann 2002. 

Seit der Inbetriebnahme wurden in der Gläsernen Manufaktur mehr als 150.000 Einheiten der Modelle VW Phaeton, Bentley Flying Spur, VW e-Golf und ID.3 gebaut. Rund 340 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt.

Insgesamt produzierte VW Sachsen 2023 mehr als 250.000 Fahrzeuge, das Gros davon im Werk Zwickau mit mehr als 10.000 Mitarbeitern. Seit 2021 wird in Dresden das Elektromodell ID.3 montiert, zusätzlich zu Zwickau. Wegen der derzeit geringen Nachfrage nach E-Autos hatte VW erst vergangene Woche angekündigt, auf die bisher geplante Überlauffertigung des ID.3 in Wolfsburg zu verzichten. (dpa-AFX/hev)

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