Die deutsche Autoindustrie eilt gerade von Erfolg zu Erfolg. Zuletzt hob Volkswagen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich an. Im Herbst erwartet die deutsche Politik aber eine Zäsur. Die große Koalition quält sich ins Ziel. Nach der Bundestagswahl Ende September wird wahrscheinlich ein neues Bündnis an die Macht kommen – vielleicht sogar mit einer Bundeskanzlerin der Grünen. Die Spitzenkandidatin Annalena Baerbock hat in Richtung Autoindustrie schon mal "klare Leitplanken" angekündigt, die zum raschen Ende des Verbrennungsmotors führen könnten.
Nach einer Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey für die Automobilwoche dürfte das Klima für die deutschen Hersteller nach einem Wahlsieg der Grünen ungemütlicher werden. Drei von fünf Deutschen erwarten negative Auswirkungen auf die Autobranche. Positive Effekte erhoffen sich gut 17 Prozent. Eine Mittelposition nehmen knapp 19 Prozent der Befragten ein.
Hier schwingt offenbar noch das Image der Grünen als Verbotspartei mit. Die Union hatte in dieser Woche ihr Wahlprogramm scharf attackiert und auf Punkte wie das geplante Tempolimit auf Autobahnen und weniger Parkplätze für Autos verwiesen.
