Auch unabhängige Kfz-Betriebe haben nun uneingeschränkten Zugang zu den Reparatur- und Wartungsinformationen der Marke Tesla. Zum Jahreswechsel hat der Fahrzeughersteller seine Plattform für Reparatur- und Wartungsinformationen entsprechend angepasst.
Mitte 2020 hatten der Branchenverband ZDK und andere Marktteilnehmer Beschwerde bei der EU-Kommission gegen die Diskriminierung unabhängiger Servicebetriebe durch Tesla eingelegt. "Dieser Erfolg zeigt, wie wichtig die intensive Verbandsarbeit gerade auch auf europäischer Ebene ist", betonte ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk. Laut geltender Gesetzgebung muss allen Kfz-Betrieben ein diskriminierungsfreier Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen sowie zur Diagnose- und Programmierungssoftware gewährt werden.
Allerdings verlangt Tesla momentan 125 Euro pro Stunde für die Nutzung der Diagnose- und Programmierungssoftware sowie ein 30 Euro pro Stunde für Wartungsinformationen über das technische Portal. Insbesondere die Gebühr für die Diagnose- und Programmierungssoftware verstoße gegen die in der Typgenehmigungsverordnung (EU) 2018/858 verankerte Diskriminierungsklausel, kritisiert der ZDK.
Denn es sei unabhängigen Kfz-Betrieben nicht möglich, den Kunden ein vergleichbares Serviceangebot gegenüber den autorisierten Tesla-Betrieben zu ermöglichen. Auch dieses Problem will der Verband nun bei der EU-Kommission kommunizieren, um eine Verbesserung zu erwirken, sagte Hülsdonk.
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