Volkswagen baut im Vertrieb der Kernmarke um

Noch ist offen, wie genau der Beitrag des Vertriebsressorts zum Milliarden-Sparprogramm bei der Marke Volkswagen sich zusammensetzt. Diskutiert werden aktuell Preiserhöhungen und gezielte Kostenreduzierungen, um insgesamt vier Milliarden Euro einzusparen. Zumindest das Personal für die Umsetzung steht jetzt aber bereits fest.

Marken-Vertriebsvorständin Imelda Labbé holt Thomas Owsianski aus Südamerika an die Spitze des Europa-Vertriebs von VW. Die Wolfsburger bestätigten einen entsprechenden Bericht des Manager Magazins auf Anfrage der Automobilwoche. Owsianski soll ab 1. April den Fahrzeugverkauf auf den Kernmärkten von VW neu beleben. Der bisherige Europa-Chef Manfred Kantner wird neuer Leiter des Produktmarketings der Marke Volkswagen. Die vakante Position in Brasilien übernimmt Hendrik Muth, aktuell Leiter der Produktplanung bei der Marke VW.

Für Thomas Owsianski ist der Wechsel zurück nach Europa die erste Aufgabe mit Sitz in Wolfsburg. Der Vertriebler war zuvor für Skoda in Tschechien tätig, danach 2014 in China. Im Herbst 2016 wechselte Owsianski zu Volkswagen nach Brasilien. Es folgten Aufgaben für Audi (ebenfalls in China) und als Chef des VW-Markts in Argentinien. Seit September 2020 führte er das gesamte Südamerika-Geschäft der Marke.

Größte Aufgabe für Owsianski: Die aktuell schwache Elektro-Nachfrage deutlich ankurbeln und für Neuaufträge sorgen. Das Elektro-Werk des Konzerns in Zwickau (unter anderem Produktion ID.3, ID.4) ist aktuell kaum ausgelastet. Auch in Emden (Produktion ID.4 und ID.7) standen die Bänder zuletzt mehrfach still. 

Zweite Kernherausforderung für den neuen Europa-Chef wird die Umsetzung des Agenturmodells im Vertrieb für die Elektroautos im Konzern. Während das veränderte Vertriebsmodell in Deutschland bereits seit der Einführung des ID.3 und ID.4 gilt, stehen Lösungen für weitere europäische Märkte noch aus. Owsianski wird sie liefern müssen.

Aus dem Datencenter:

Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten im 4. Quartal 2023 in Westeuropa