Die strategische Partnerschaft der Autobauer China FAW Group, Dongfeng Motor Group und Chongqing Changan Automobile umfasst zunächst zwar vor allem technologische Kooperation und die Zusammenarbeit im Export. Doch das von den Firmenchefs unterzeichnete Abkommen heizt Spekulationen über eine mögliche Fusion der drei Konzerne an.
Erstes konkretes Projekt ist der Bau eines gemeinsamen Forschungszentrums für E-Autos, Vernetzung und neue Leichtbaumaterialien. Auch Plattformen, Antriebstechnik und Einkauf wollen die neuen Partner koordinieren. Eine gemeinsame Produktion sowie der Aufbau neuer Geschäftsmodelle sind ebenfalls vorgesehen.
Seit 2013 sind Entwürfe für die Konsolidierung des staatlichen Autosektors im Umlauf. „Wir haben zu wenige international wettbewerbsfähige Firmen“, klagt Industrieminister Miao Wei und fordert mehr Markenstärke. Die drei Konzerne unterstehen direkt der Zentralregierung, ihre Chefs haben Ministerrang. Wenn Peking eine Fusion will, kann es diese durchdrücken – anders als ein Zusammengehen mit regionalen Staatsfirmen wie Beijing Automotive (BAIC) oder Shanghai Automotive (SAIC).
In Staatsindustrien wie Stahl- oder Bergbau initiierte Peking bereits eine Konsolidierungswelle, um Kosten zu senken und bessere Produkte zu entwickeln. FAW, Dongfeng und Changan haben zwar erfolgreiche Joint Ventures mit ausländischen Unternehmen – FAW etwa mit Volkswagen. Doch ihre Eigenmarken dümpeln auf niedrigem Niveau dahin.
Gerüchte über eine Fusion der drei Konzerne gibt es schon länger. 2015 tauschten die Chefs von Dongfeng und FAW ihre Posten. Im August 2017 tauschte der von Dongfeng gekommene FAW-Chef Xu Ping den Job mit dem Chef von Changan. Xu saß somit bereits auf dem Chefsessel aller drei Konzerne.
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