Anfang 2015 war der norddeutsche Manager von DB Regio zum ADAC gekommen, der da gerade unter den Nachwehen des Skandals um Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ litt. Möller sollte frischen Wind in die neue ADAC-Zentrale am Mittleren Ring in München bringen. Vor allem aber sollte er den Autofahrerclub zum Mobilitätsclub wandeln. Kern der Idee: Eine ADAC-App, die mehrere Verkehrsmittel zusammenführt und einfach nutzbar und bezahlbar macht. Kein Hamburger sollte sich in München noch mit den Feinheiten des öffentlichen Nahverkehrs und seiner Kosten auseinandersetzen müssen.
Doch für die Umsetzung dieser Idee brauchte es harte Kernerarbeit und die Zustimmung der vielen lokalen und regionalen Verkehrsbetriebe. Dafür schien Möller der ideale Mann. Er brachte Erfahrung und Kontakte aus seiner Zeit regionalen Busgeselslchaften, Verkehrs- und Branchenverbänden aus dem norddeutschen Raum mit. Bislang ist die große Mobilitäts-App des ADAC nur eine Idee. Möllers Abgang macht ihre Realisierung nicht leichter.
Möller war es auch, der den ADAC-Mitarbeitern klarmachen musste, dass einige von ihnen dank schlankerer Strukturen nicht mehr gebraucht werden. Mehrere Hundert Stellen wurden abgebaut. Denn zwei Jahre hintereinander hat der Verein nun schon mit einem Verlust abgeschlossen. Der Sparkurs hat auch das publizistische Flaggschiff des ADAC getroffen, die Motorwelt. Ihr Druck in einer Auflage von 13 Millionen Heften und der Versand an die Mitglieder war teurer als die Werbeeinnahmen, obwohl eine ganzseitige Anzeige rund 128.000 Euro kostet.
Zuerst wurde die Erscheinungsweise von 12 auf zehn Hefte gedrosselt. Künftig sollen es nur noch vier sein. Und die wandern nicht mehr kostenlos in die Briefkästen der Mitglieder, sondern müssen am Kiosk gekauft werden.
Mehr Personalien gefällig?
Abonnieren Sie doch unseren Personalien-Newsletter:
Zum Anmeldeformular Newsletter