PSA-Chef Carlos Tavares will nicht nur die Eigenständigkeit der deutschen Marke Opel beibehalten, sie soll diese sogar noch ausbauen. "Opel soll noch deutscher werden als bisher. Dann werden sie komplementärer zu den französischen Marken", sagte Tavares beim Automobilwoche Kongress in Berlin, nachdem er am Morgen zusammen mit Opel-Chef Michael Lohscheller den Restrukturierungsplan für die von GM übernommene Marke vorgestellt hatte. Tavares wieß darauf hin, dass die Marken-Kannibalisierung zwischen PSA und Opel recht gering sei, in wichtigen europäischen Märkten liege sie zwischen zwei und acht Prozent. International seien deutsche Autos sehr begehrt, dies wolle man nutzen.
Tavares machte in Berlin abermals deutlich, dass Opel schwere Aufgaben vor sich habe, die er aber ungeschminkt kommunizieren wolle. "Die unpopulären Führer von heute werden die Helden von morgen sein", sagte der Portugiese. Manager müssten eben unangenehme Entscheidungen treffen. Er halte es für unaufrichtig den Menschen gegenüber, ihnen nur die positiven Nachrichten zu überbringen. "Wir wollen keine demagogischen Pläne, die nur gute Nachrichten enthalten", sagte Tavares. Im Opel-Plan seien harte Ziele vorgegeben. Er werde sein Bestes tun, Lohscheller bei deren Erreichung zu unterstützen.
Auf die Frage, wie viel PSA bis 2020 in Opel investieren werde, ging Tavares allerdings nicht konkret ein. "Wenn der Opel-Plan Resultate liefert wird die Finanzierung kein Problem sein", sagte er lediglich.