Opels neuer Marken-Macher

Bringt Opel bald die Kampagne „Umparken im Kopf 2.0“? Immerhin hat Peter Christian Küspert den bekannten Werbeclaim aus der Zeit von Marketingleiterin Tina Müller häufig gelobt. Und nach deren Demission führt der langjährige Vertriebschef des deutschen PSA-Labels seit Monats­beginn in Personalunion Opels Marketing. Noch mehr Arbeit für den 56-Jährigen.

Nein, Küspert tüftle an eigenen Ideen, berichten Weggefährten. Das ist schon als Input für den Zukunftsplan gedacht, den Opel-Lenker Michael Lohscheller und PSA-Chef Carlos Tavares im November präsentieren werden. Neue Ideen sind auch vonnöten, zumal Opels aktueller Claim „Die Zukunft ­gehört allen“ in der Werbeszene nicht als Volltreffer gilt.

Auch auf längere Sicht will Küspert Akzente setzen. Opels Marketing soll einer klaren Linie folgen. Im Gespräch mit der Automobilwoche betonte Küspert beim Rückblick auf seinen Start als Opel-Vertriebschef im November 2013: „Ich habe gesagt: Wir wollen jetzt kein Feuerwerk abfackeln, und in drei Monaten ist alles wieder beim Alten. Sondern es werden langsame Schritte gemacht, die aber nachhaltig sind. Und dann haben wir einen umfangreichen Plan abgearbeitet.“

So will er es als Opels neuer ­Marken-Macher wieder halten: Der hohe Wert akribischer Vorbereitung ist Küspert als Hobby-Taucher vertraut. Ausdauer bringt der aus Selb im Fichtelgebirge gebürtige Manager als Skifahrer mit. Und als passionierter Golfer weiß er, wie wichtig ausgefeilte Technik ist.

Das Handwerkszeug des Marketings kennt „PCK“, wie ihn Freunde in Anlehnung an das „KTN“ des früheren Opel-Chefs Karl-Thomas Neumann nennen, aus dem Effeff. Vor dem persönlichen „Umparken“ zu Opel war der Betriebswirt bei Daimler unter anderem als Leiter des Bereichs Vertrieb und Marketing Deutschland für die Pkw-Marken tätig. Und in seiner Zeit als Geschäftsführer des Zu­lieferers Johann Hay Automobiltechnik ging ohne sein Plazet kein Auftrag an die Werbeagenturen.

Bits und Bytes dürften in Opels künftiger Werbung eine noch größere Rolle spielen als bisher: „Wir als Autohersteller sehen Vernetzung als Wettbewerbsvorteil“, so Küspert. Von „Umparken in der Mobilität“ spricht er dabei gern. Das Auto sei „nach wie vor ­attraktiv“, sagt der glühende Fan von Oldtimerrallyes – und fügt hinzu: „Aber wir müssen noch genauer hinschauen, was der Kunde wirklich will.“

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