Der Volkswagen-Konzern könnte womöglich Schadenersatzforderungen gegen Ferdinand Piech geltend machen. Jörg Hofmann, VW-Aufsichtsrat und IG-Metall-Chef, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS), Piech habe durch seine jüngst an die Öffentlichkeit geratenen Aussagen nicht nur Martin Winterkorn belastet, sondern auch sich selbst.
Piech, Großaktionär und ehemaliger Chef des VW-Aufsichtsrats, soll gegenüber der Staatsanwaltschaft Braunschweig ausgesagt haben, dass er den damaligen Konzernchef Martin Winterkorn früher über die Manipulation von Diesel-Motoren unterrichtet habe, als dieser es bisher zugegeben hatte.
Bereits Ende Februar 2015 habe er von einem Informanten den Hinweis auf ein großes Problem in den USA erhalten und Winterkorn wenig später darauf angesprochen. Dieser habe ihm jedoch versichert, dass kein solches Problem existiere. Öffentlich wurde der Skandal so erst im September 2015.
Hofmann stellt darauf aufbauend nun die Frage in den Raum, warum Piech im Aufsichtsrat nicht Alarm geschlagen hat. Es sei zu prüfen, "ob Professor Piech seine Pflichten als damaliger Aufsichtsratsvorsitzender erfüllt hat". Und falls nicht, "dann sind mögliche Haftungsansprüche zu prüfen".
Konkret:Piech könnte von Volkswagen auf Schadenersatz verklagt werden.