Es war nur ein kleines Getriebegehäuse, das bei VW die Produktion zum Stehen brachte. Weil die kleinere Gießerei ES Guss aus Schönheide im Erzgebirge in Sachsen 2016 plötzlich die Lieferung an den Großkunden einstellte, musste Volkswagen in Emden und später auch in Wolfsburg die Bänder anhalten. Die kleine Gießerei kurz vor der tschechischen Grenze rückte plötzlich in das Zentrum der Fehde zwischen Volkswagen und dem Zulieferer Prevent, der kurz zuvor bei der Gießerei eingestiegen war.
Mit dem Lieferstopp, an dem sich auch Schwesterunternehmen für Sitzbezüge aus Plauen beteiligte, wollte Prevent Druck machen und bessere Konditionen bei VW durchsetzen. VW akzeptierte zähneknirschend - und zog dann anderthalb Jahre später die Konsequenzen. Alle Verträge mit der Prevent-Tochter wurden gekündigt. ES Guss verlor damit seinen Hauptkunden, der einst 64 Prozent der Gussteile abnahm.
