Es war eine Breitseite, die man unter Geschäftspartnern nicht erwartet. Für den Wolfsburger Autobauer VW kam der Rundumschlag aus Isernhagen völlig überraschend.
„VW lässt uns im Stich“, sagte Dirk Weddigen von Knapp dem Magazin „Der Spiegel“ im September. Der Vorsitzende des VW- und Audi-Partnerverbands kritisierte drastisch die Haltung des VW-Managements in der Dieselkrise: „Wir haben einen Skandal, und wie der Konzern damit umgeht, das ist unglaublich.“ Auch Pläne für neue Händlerverträge kanzelte der Funktionär ab.
Die Reaktion von VW kam prompt – und rüde: „Herr Weddigen von Knapp wählt unvermittelt den Weg in die Öffentlichkeit, dies ist beispiellos und nicht im Sinne der Handelspartner, sondern unverantwortlich und geschäftsschädigend für die Handelsorganisation, den Volkswagen-Konzern und seine Marken“, giftete das Unternehmen zurück.
Seither versucht VW-Vertriebschef Jürgen Stackmann, die Wogen zu glätten: „Eine Eskalation nutzt niemandem“, sagte er der Automobilwoche. Das ist richtig. Doch dieser Streit unter Partnern schwelt weiter.
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