Neue Label für Mobilität

Henning Krogh

So bedeutsam sind Aktivitäten rund um nachhaltige Fortbewegung ŕ la Mobility on Demand inzwischen, dass VW dafür eine weitere Konzernmarke hochzieht. Ähnlich geht der französische Autobauer PSA vor, der unter seinem Label Free2Move nun etwa vernetzte Dienste anbieten will.

Freitag, 30. September 2016, 17.38 Uhr

Umfrage von Juni 2016: Was bewirkt die Entscheidung von VW, verstärkt auf Elektromobilität zu setzen?

Hamburg. Der deutsche Autokonzern VW und sein französischer Herausforderer PSA gründen jeweils eigene Marken für ihre neuen Mobilitätslösungen. Auf der Branchenmesse in Paris präsentierten beide Volumenhersteller erste Details für die Label rund um nachhaltige Fahrzeugantriebe, vernetzte Telematik-Services und Mobility on Demand.

„In den vergangenen zwölf Monaten ist bei Volkswagen viel in Bewegung gekommen. Diese Dynamik wollen wir nutzen“, sagte Vorstandschef Matthias Müller in Frankreich. „So machen wir jetzt das neue Geschäftsfeld für Mobilitätsdienste zur 13. Konzernmarke. Dies zeigt, für wie essenziell wir dieses Thema halten.“ Die konkreten Strukturen des neuen Labels und seinen Namen will VW im November vorstellen.

Schon jetzt ist klar, dass VW etwa die mit dem Partner Gett betriebene Vermittlung von Fahrdiensten unter der neuen Marke ausbauen wird. „Perspektivisch gesehen könnten wir auch eigene, selbstfahrende Shuttleflotten betreiben, wenn das autonome Fahren in der Stadt in Serie geht“, erklärte VW-Chef Müller in Paris.

Ein Chip wird kommen – 2025

Ein Eckpfeiler der Konzepte für nachhaltige Mobilität sind Elektroautos. Bis 2025 will der VW-Konzern 30 neue Stromer auf den Markt bringen. So zeigte VW in Paris das Konzeptfahrzeug I.D. mit einer elektrischen Reichweite von bis zu 600 Kilometern. Der Anlauf des I.D.-Großserienpendants im Golf-Format soll spätestens 2020 erfolgen. Der vollautomatisierte Fahrmodus „I.D. Pilot“ dürfte 2025 zur Verfügung stehen.

Für das neue Geschäftsfeld mit Mobilitätsdiensten hatte VW bereits eine eigenständige Business Unit kreiert. Deren Leiter, Ole Harms, gilt VW-intern als aussichtsreichster Kandidat für die Position als Chef der 13. Marke.

Anders als VW hat der PSA-Konzern sein neues Label bereits benannt. Unter dem englischen Markennamen Free2Move werden alle Mobilitätsdienste von Peugeot, Citroën und DS gebündelt. Man unterhalte bereits 15 Partnerschaften mit Start-ups und einschlägigen Organisationen, um „nachhaltige, intelligente, sichere und vernetzte Mobilitätslösungen anzubieten“, so PSA. Konzernchef Carlos Tavares will nun einen „bevorzugten Anbieter von Mobilitätsdiensten“ formen.