Genf/Weiterstadt. Seat hat im vergangenen Jahr erstmals mehr Einheiten vom Leon (153.000) als vom Ibiza (149.000) verkauft. Stackmann will den Kompaktwagen zur „zentralen Drehscheibe“ der Modellpalette ausbauen. In Genf feiert der sportliche Kombi Leon ST Cupra Weltpremiere. Eine Entscheidung über eine Produktion in China ist noch nicht gefallen, der Seat-Chef legt sein Augenmerk primär auf ein „nachhaltiges Europa-Geschäft“. In Deutschland, dem größten Markt von Seat, machen die Spanier rund ein Drittel des gesamten Verkaufsvolumens. Der neue Geschäftsführer Bernhard Bauer, seit Oktober 2014 im Amt, erhofft sich von dem ersten SUV einen ordentlichen Wachstumsschub.
Massiver Ausbau geplant
Im laufenden Jahr präsentieren die Spanier keine großen Neuheiten, trotzdem will Bauer den Wachstumskurs fortsetzen. Allerdings erwartet er für 2015 nur „eine leichte Steigerung im mittleren einstelligen Bereich“. Der Importeur konnte 2014 das vierte Rekordjahr in Folge vermelden – mit einem Zuwachs von 11,7 Prozent auf 93.129 Fahrzeuge. Der Marktanteil betrug gut drei Prozent. Bauer will in den kommenden Jahren das Händlernetz massiv ausbauen: „Wir wollen bis 2018 rund 500 Standorte haben. Ich kenne keine Marke, die derzeit in dieser Größenordnung in ihrem Händlernetz unterwegs ist.“ Aktuell verfügt die Marke in Deutschland über 261 Händler mit 350 Standorten sowie 348 reine Servicebetriebe. Der Geschäftsführer rechnet in drei Jahren mit insgesamt rund 300 Partnern. Die Nachfrage von Händlern in Bremen, Kiel oder Oberhausen sei groß: „Wir haben auf die 150 Open Points deutlich mehr Bewerbungen. Auf einen Standort kommen etwa drei Bewerber.“ Grund dafür könnte die gute Händlerrendite sein, die 2014 im Schnitt bei 2,1, im Jahr zuvor bei 2,2 Prozent lag. „Das obere Drittel unserer Partner erzielte eine Händlerrendite von mehr als fünf Prozent“, so Bauer. 2014 hat Seat in Deutschland 44 Standorte besetzt, rund 40 sollen auch 2015 erreicht werden. Mit den vier Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main und Stuttgart „haben wir im vergangenen Jahr 5000 Autos abgesetzt und dabei keine Verluste eingefahren“, berichtet Bauer.