Hamburg. Bei den Mitarbeitern der westdeutschen Niederlassungen von Daimler steigt die Unruhe rund um den zum 1. Juni geplanten Betriebsübergang. Nach Informationen der Automobilwoche rät die Zentrale von Mercedes-Benz Cars Vertrieb Deutschland in Berlin den Betroffenen ausdrücklich, dem Übergang ihres Arbeitsverhältnisses zu widersprechen. Ansonsten drohe unter anderem eine „finanzielle Veränderung“ der monatlichen Vergütung. Ein Niederlassungsmanager sagte in diesem Zusammenhang: „Etliche Kollegen ziehen nun aus Verunsicherung einen Anwalt hinzu“. Der Stuttgarter Hersteller hat für den konzerneigenen Fahrzeugverkauf die Mercedes-Benz Vertrieb Pkw GmbH und eine entsprechende Nfz GmbH gegründet. Beide Gesellschaften sollen künftig die bislang zur Daimler AG gehörenden Niederlassungsstandorte betreiben.
Eine Daimler-Sprecherin erklärte auf Anfrage: „Alle zukünftig eintretenden Mitarbeiter werden in die GmbHs eingestellt. Alle derzeit beschäftigten Mitarbeiter sollen nach den Vereinbarungen mit den Arbeitnehmervertretern in der Daimler AG verbleiben“. Die juristische Konsequenz: „Aus rechtlichen Gründen müssen diese Mitarbeiter formal einen Widerspruch gegen einen Übergang in die Vertriebs-GmbH abgeben, um ihr Beschäftigungsverhältnis mit der Daimler AG fortzusetzen“. Hintergrund der Umbaumaßnahmen sind die zu hohen Personalkosten in den Niederlassungen. Mitarbeiter, die künftig in den GmbHs eingestellt werden, erhalten weniger Geld als Stammkräfte. (Mitarbeit: K.-H. Patzer, C. Rührmair).