Genf/München. Der Konzern hat im Jahr 2012 mit dem Betriebsrat die Betriebsvereinbarung „Flex“ geschlossen, die eine deutliche Reduzierung des Leiharbeiteranteils vorsieht. 2015 ist das erste Jahr, in dem der Anteil der Zeitarbeiter an der Gesamtzahl der Beschäftigten gemessen werden muss. Dieser Prozentsatz ist ein Durchschnittswert, der über das laufende Jahr erhoben wird. Zielvorgabe sind acht bis zwölf Prozent. BMW hat angekündigt, dass von den 8000 Neubeschäftigten 5000 in Deutschland eingesetzt werden. Der Autohersteller sucht Spezialisten, beispielsweise für spritsparende oder alternative Antriebe und den Leichtbau. Neben den klassischen Ingenieuren sind zunehmend IT-Spezialisten und Softwareentwickler gefragt.
Siebener wird viel leichter
Der neue Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich treibt das Thema Leichtbau energisch voran: „Jedes Auto, das nach dem Siebener kommt, wird 50 bis 100 Kilo leichter sein als sein Vorgänger.“ Durch den Einsatz der neuen Baukastenmotoren „werden sie auch im Verbrauch deutlich niedriger sein. Ich gehe davon aus, dass wir damit Benchmark sind.“ Der neue Siebener kommt im Herbst auf den Markt und soll erheblich weniger wiegen als der aktuelle. Bis zu 200 Kilo soll er abspecken, ist im Konzern zu hören. Das Flaggschiff der Münchner ist das erste Auto, in das spezielle Technologien aus der Submarke BMW i einfließen. „Für die Fahrgastzelle verwenden wir Carbonstrukturen“, sagt Fröhlich. Im Gegensatz zu den Modellen i3 und i8, deren Karosserie komplett aus dem sehr leichten Kohlefasermaterial besteht, setzt Fröhlich beim Siebener weiterhin auf die Mischbauweise, nur mit einem erheblich höheren Carbonanteil. Ein weiterer Technologietransfer: „Wir haben mit den BMW i- Modellen unsere Kompetenzen in der Zelltechnologie deutlich erhöht“, erklärt Fröhlich. „Das hat uns bei der Entwicklung der Plugin- Hybrid-Zellen sehr geholfen“, so der Manager. Auf dem Auto-Salon in Genf hat BMW den Van Zweier Gran Tourer vorgestellt. Der Siebensitzer baut wie der kleinere Zweier Active Tourer auf der neuen Frontantriebsarchitektur auf. Fröhlich hat noch keine Entscheidung getroffen, bei welchen der kommenden Einser- und Zweier-Modelle diese Architektur zum Einsatz kommt. Früher hieß es aus dem Konzern, die BMW-Modelle unterhalb des Dreiers stünden auf einer gemeinsamen Architektur mit dem Fronttriebler Mini, um Synergieeffekte zu erzielen. Doch mit mehreren Architekturen könne BMW schneller entwickeln und später entscheiden, erklärt Fröhlich. Im Unternehmen geht man davon aus, dass unter anderem der sportliche M235i den Heckantrieb behält.