Genf. Bei BMW hingegen sank der Russland-Absatz 2014 um 15,6 Prozent auf 35.504 Autos. Die Ziele für den russischen Markt „haben sich in Luft aufgelöst“, bedauert BMW-Chef Norbert Reithofer. Vor Kurzem habe das Ziel noch 50.000 Einheiten je Jahr gelautet. „Das ist in weite Ferne gerückt.“ Auch Zetsche bleibt vorsichtig: „Wir können nicht erwarten, dass die Entwicklung der Wirtschaft in Russland insgesamt an uns spurlos vorbeigehen wird. Insoweit sind wir vorbereitet auf eine weniger positive Entwicklung.“ Der Aufbau einer lokalen Produktion in Russland steht nach wie vor auf Zetsches Agenda: „Wir haben eine kürzere Liste mit möglichen Standorten betrachtet. Wir müssen alle Fakten zusammentragen, und dann entscheiden wir.“ Källenius verfolgt eine langfristige Wachstumsstrategie für den chinesischen Markt: Die Fertigung vor Ort wird ausgebaut, die Produktpalette angepasst, das Händlernetz erweitert. Deutlich zulegen will er auch im nordamerikanischen Raum. „In Westeuropa wachsen wir mittlerweile zweistellig.“ Gut laufe der Verkauf auch in Märkten wie Korea und Australien.
Expansion und Absatzzuwachs
Mercedes stemmt sich gegen den Trend
Mercedes wächst in Russland gegen den Trend. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation und obwohl die Marke die Preise wegen des schwachen Rubels deutlich erhöhen musste steigen die Verkaufszahlen. Im Februar wuchs der Absatz um 16,5 Prozent. Daimler-Chef Dieter Zetsche konnte auch im vergangenen Jahr mit knapp 50.000 verkauften Einheiten den Absatz um 12,5 Prozent steigern, „was bemerkenswert ist, weil wir die einzige Marke sind, die mit nennenswertem Wachstum abgeschlossen hat“, sagte er in Genf. Vertriebschef Ola Källenius nannte als Gründe das erweiterte und erneuerte Vertriebsnetz und die erfolgreich umgesetzte Produktoffensive. Auch Toyota legte in Russland zu, um 6,4 Prozent.