München. Mit seiner Zehnjahres-Strategie „Drive! 2022!“ will Neumann den seit Langem kriselnden Autobauer nachhaltig sanieren. Einen Teil der Strecke habe man bereits geschafft, sagt Neumann. Doch als Hobby-Marathonläufer weiß er, dass die härtesten Passagen noch vor Opel liegen. So werden viele Monate vergehen, bis die neue Generation des wichtigen Kleinwagens Corsa zu den Kunden kommt. Auch in anderen Segmenten muss die Blitz-Marke eine Durststrecke überstehen. Neumann aber hat gute Gründe, optimistisch zu sein. Die neue GM-Chefin Mary Barra bekräftigte jüngst die hohe Bedeutung Opels für den US-Mutterkonzern. Und von den Händlern bekommt „KTN“, so Neumanns Kürzel, viele positive Rückmeldungen. „Mit Karl-Thomas Neumann ist Zug ins Unternehmen gekommen“, betonte etwa Stefan N. Quary, Sprecher der Dürkop-Geschäftsführung, im Gespräch mit dieser Zeitung. „Er hat den Rüsselsheimer Riesen aus dem Tiefschlaf geweckt, das spüren wir an der allgemeinen Stimmung sehr deutlich.“
Die Performance von Opel-Chef Neumann
Den Rüsselsheimer Riesen aus dem Tiefschlaf wecken
Karl-Thomas Neumann blickt nicht unzufrieden auf sein erstes Jahr als Opel-Chef zurück. Auf dem schwierigen deutschen Markt etwa konnte Opel 2013 den Marktanteil gegenüber 2012 von 6,9 auf sieben Prozent steigern. Im Januar 2014 wurde das Kompakt-SUV Mokka in der KBA-Statistik Klassensieger. Und für den neuen Stadtflitzer Adam kann Opel bereits 70.000 Bestellungen verbuchen.
Schluss mit Verliererdenken
Neumann selbst sagt es so: „Wenn Sie 20 Jahre in Folge verloren haben, gewöhnen Sie sich daran. Aber jetzt wollen wir eben ein Comeback schaffen.“ Dürkop-Chef Quary glaubt fest an den Turnaround: „Gerade in der besonders wichtigen Produktentwicklung sehe ich neuen Schwung“, so der langjährige Opel-Partner aus Braunschweig. „Die tollen Autos der Zukunft sind zwar noch nicht auf der Straße, ihre Wirkung auf unsere Vertriebsergebnisse steht also noch aus. Doch die Perspektiven stimmen mich sehr zuversichtlich.“