Der unbeirrte Erfolg der Japaner in China

Die Japaner haben keine Krise in China. Die japanischen Autohersteller konnten ihre Verkäufe in den ersten zehn Monaten 2019 nach Daten der China Passenger Car Association um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Und das in einem Markt, der seit Juni 2018 jeden Monat ein Minus aufweist.

Gründe dafür gibt es mehrere. Die Kunden japanischer Fahrzeuge gehören der vom wirtschaftlichen Abschwung vergleichsweise weniger hart getroffenen Mittelschicht an. Japanische Autos wie Honda, Nissan und Toyota sind aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses zudem auch im Hinterland populär – wo der Markt teils noch wächst.

Besonders erfolgreich waren die Joint Ventures von Guangzhou Automobile (GAC) mit japanischen Autobauern. GAC Toyota, das unter anderem die Modelle Camry und Yaris produziert, legte bis Oktober um 17 Prozent zu, GAC Honda mit dem Accord immerhin noch um sieben Prozent. GAC Honda operierte in diesem Jahr mit 120 Prozent Auslastung und bereitet eine Ausweitung der Produktionskapazität vor. GAC Toyota will in den nächsten drei Jahren kontinuierlich neue Modelle auf den Markt bringen.

"GAC hat großes Vertrauen in die künftige Entwicklung unserer zwei japanischen Joint Ventures", teilte Guangzhou Auto mit.

Toyota arbeitet außerdem mit FAW im hohen Norden zusammen. Honda und auch Nissan haben zudem je ein Joint Venture mit Dongfeng Motor in Zentralchina.

Das von internen Querelen gequälte Nissan verzeichnete als einziger ein Minus: Vom Start des Fiskaljahrs im April bis Ende September sackten die China-Verkäufe um 13% ab. Wenn Nissan aber wie geplant seine Modellplatte erneuert, könnte sich das Bild wieder bessern.

Ein weiterer Grund für den Erfolg der Japaner sind Autos mit Hybridantrieb. Das Segment fristete in China anders als Plug-in Hybride lange ein Schattendasein. Japanische Hybride wie der Toyota Prius legten nun in den ersten zehn Monaten das Jahres um 30 Prozent auf 220.000 verkaufte Modelle zu. Hybride wuchsen generell schneller als jedes andere Segment, und Japan besetzt es zu 99 Prozent.

Die Hybrid-Nachfrage treiben unter anderem Mobilitätsdienstleister und Käufer von Zweitwagen an, sagte Cui Dongshu, Generalsekretär des Verbandes. Ride-Hailing oder Car-Sharing-Firmen setzten laut Cui seit einer Weile wegen der Sparsamkeit verstärkt auf Hybride. Da das Geschäft läuft, stellten die Autobauer jüngst auf der Messe in Guangzhou neue Hybrid-Sportgeländewagen vor, etwa den Toyota Wildlander oder den Honda Breeze, den es auch mit Verbrennungsmotor gibt.

Die Japaner sind in China auch in Pilotprojekten für neue Mobilität aktiv. Nissan etwa stellte die Fahrzeuge für Robotaxis des Startups WeRide in Guangzhou und ist in Gesprächen mit Ride-Hailing-Marktführer DiDi über ein Joint Venture zum Flottenmanagement. Toyota startete derweil einen Mietwagen-Dienst auf der Urlaubsinsel Hainan.

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