Wolfsburg/Weiterstadt. Kantner saß – im Gegensatz zu seinen zahlreichen Vorgängern – bei dem Importeur fest im Sattel. Zuvor galt der Posten als Deutschland- Chef der VW-Tochter eher als Schleudersitz. Im Schnitt werden die Geschäftsführer dort alle zwei Jahre ausgetauscht. Unter der Leitung von Kantner, der im Dezember 2011 an die Spitze des spanischen Importeurs gerückt war, ging es mit der Marke aber bergauf. In den zweieinhalb Jahren seiner Amtszeit steigerte der Ex-Fiat-Manager den Marktanteil von 1,8 auf drei Prozent per August dieses Jahres. Zudem wurden unter seiner Regie zahlreiche neue Modelle im Zuge der Seat- Produktoffensive eingeführt, auch das Händlernetz erweiterte Kantner Schritt für Schritt. Sein Nachfolger Bernhard Bauer soll den Erfolgskurs fortführen, das Vertriebsnetz stabilisieren und weitere Produkte auf den Markt bringen. Mitte Oktober führt Seat den Allrad-Kombi Leon X-Perience ein. Die Händler warten schon sehnsüchtig auf das geplante SUV, das erst 2016 kommt. Bauer arbeitete vor seinem Wechsel zu Seat in verschiedenen Führungspositionen bei Volvo, zuletzt rund vier Jahre lang als Geschäftsführer von Volvo Car Germany in Köln. Zuvor hatte er die Volvo-Vertriebsregion East Central Europe geleitet. Der Dritte im Vertriebswechselspiel heißt Wolf-Stefan Specht. Er ist der direkte Vorgänger von Kantner bei VW und jetzt Leiter Vertrieb Europa von Volkswagen Pkw. Sowohl er als auch Kantner berichten direkt an Vertriebsvorstand Christian Klingler.
Posten neu besetzt
Stühlerücken im Volkswagen-Vertrieb
Stühlerücken im Vertrieb des VW-Konzerns: Bei den Wolfsburgern wurden gleich drei Posten neu besetzt. Für Erstaunen sorgte in der Branche der Abschied von Seat-Deutschland-Geschäftsführer Manfred Kantner. Er wechselt als neuer Vertriebsleiter Indien/ Fernost zur Marke Volkswagen. Indien, einst als Wachstumsmarkt gelobt, der wie China boomen sollte, gilt bei VW mittlerweile als problematische Vertriebsregion.