München. Nicht nur die schwache Autokonjunktur zwang van Vugt, seine ursprünglichen Absatzziele zu korrigieren. Auch die Neustrukturierung des Händlernetzes stellte den Importeur vor Herausforderungen: „Wir haben im vergangenen Jahr rund 120 Standorte verloren“, berichtet van Vugt. Nur 60 Standorte konnten 2013 neu besetzt werden. Kia hatte seinen Händlern im Zuge einer Restrukturierung Anfang 2012 eine Kündigung mit einer Frist bis zum 31. Mai 2013 zugesandt. Ein weiterer Grund, warum der Absatz 2013 nicht so lief wie geplant, war, dass die Vertriebspartner, die keinen Anschlussvertrag erhalten haben, erheblich weniger Autos verkauften als erwartet: „Wir hatten geplant, dass die gekündigten Händler rund 50 Prozent ihres früheren Volumens erbringen – aber sie haben keine 15 Prozent geschafft“, so van Vugt.
Kia muss seine Ziele revidieren
Derzeit umfasst das Vertriebsnetz 232 Haupthändler und eine Niederlassung – insgesamt 339 Standorte. „Wir planen, in diesem Jahr die Zahl der Standorte um 50 auf 390 zu erweitern“, sagt van Vugt. Ursprünglich wollte die Marke bis 2016 an 570 Stellen vertreten sein. Dieses Ziel soll nun 2017 erreicht werden. Auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wurde zudem der Plan, 70 Center für gewerbliche Kunden einzurichten. Diese wollte Kia zusammen mit den Händlern betreiben. Aber die aktuelle Rabattschlacht um Gewerbekunden schreckt van Vugt ab: „Wir werden den Incentive-Krieg nicht mitmachen. Und wir können uns das auch leisten.“ Er will in diesem Jahr „60.000 Einheiten plus“ verkaufen. „Unser Absatzziel von 100.000 Einheiten verlieren wir nicht aus den Augen, aber wir erlauben uns eine Verschnaufpause von zwei Jahren“, so der Geschäftsführer. 2018 soll der Marktanteil dann bei drei Prozent liegen. Bis dahin werde Kia 34 neue und überarbeitete Modelle auf den Markt bringen. „Alle Kia-Produkte, die Sie heute sehen, werden dann schon ersetzt sein.“ Die Koreaner wollen zudem drei neue Segmente erschließen, unter anderem mit einem SUV. Die Kompakt-SUV-Studie Niro, die auf der IAA präsentiert wurde, gibt Ausblick auf ein Serienmodell. Gute Chancen für eine Umsetzung werden auch der Sportwagenstudie GT 4 Stinger eingeräumt, die auf der Detroit Auto Show stand
