Spartanburg. In der Fertigung des X3 fixieren vier Roboter die Schall- und Feuchtigkeitsisolierung auf der Türinnenseite. Zuvor wird von Mitarbeitern eine Folie mit einer Kleberaupe aufgelegt und leicht angedrückt. Wurde diese früher mit einem Handroller manuell fixiert, übernehmen diese Aufgabe nun technische Helfer – Automaten mit Rollköpfen am Roboterarm. Diese Tätigkeit erfordert neben viel Kraft auch eine hohe Präzisionsleistung, denn die Dichtung soll die Elektronik in der Tür vor Feuchtigkeit schützen. „Roboter, die den Menschen in der Fertigung zur Hand gehen und ihnen schwere körperliche Arbeiten abnehmen, werden die Fabrik der Zukunft prägen“, sagt Produktionsvorstand Harald Krüger. Vor allem für einfache Arbeiten, die oft wiederholt werden müssen, biete sich die Automatisierung an. Allerdings erfordert das Miteinander von Mensch und Maschine hohe Sicherheitsstandards, weil die Roboter ohne Schutzvorrichtungen direkt neben den Mitarbeitern eingesetzt werden. Sie stoppen sensorgesteuert sofort, wenn sich ein Hindernis in ihrer Bahn befindet. Hinter den sogenannten „kollaborativen Robotern“ steht ein zehnköpfiges Team um Stefan Bartscher, der bei BMW das Innovationsmanagement für zentrale Produktionstechnologien leitet. Zwei Jahre lang hat sein Team an diesem Projekt getüftelt, das in Zusammenarbeit mit dem Roboterhersteller Universal Robots durchgeführt wurde. „Wir prüfen derzeit weitere konkrete Anwendungsfelder, auch in anderen Fahrzeugwerken unseres weltweiten Produktionsnetzwerks“, berichtet eine BMW-Sprecherin. „Grundsätzlich können wir uns den Einsatz kollaborativer Roboter auch in anderen Bereichen als der Türmontage vorstellen, zum Beispiel im Bereich des Kleberauftragens und im Bereich von Kleinmontagen.“
BMW
Mensch und Maschine fertigen in Spartanburg Seite an Seite
Im amerikanischen BMW-Werk Spartanburg gewinnen Besucher einen Eindruck von der Produktion der Zukunft. Bei der Türmontage des kleinen SUV X3 arbeiten Menschen und Roboter einträchtig Seite an Seite. Laut BMW läuft in Spartanburg die weltweit erste Automobilfertigung, „in der eine direkte Mensch-Maschine-Kooperation in der Serienproduktion realisiert werden konnte“.