München. Zu diesen Ergebnissen kommt das Hamburger Marktforschungsunternehmen Nielsen, das exklusiv für die Automobilwoche die Ausgaben des Kfz-Markts in Deutschland analysiert. Gewertet werden Werbeschaltungen für Pkw, Nutzfahrzeuge, Zweiräder, Reisemobile, Autohandel und -zubehör sowie Reifen. Insgesamt hat der Kfz-Markt im zweiten Quartal 599 Millionen Euro für Werbeschaltung ausgegeben (plus 2,5 Prozent), im ersten Halbjahr 1,164 Milliarden Euro (plus 4,2 Prozent). VW liegt seit Jahren an der Spitze der Autowerber. Aber auch die Konkurrenz hat ihre Investitionen erhöht. Daimler kommt im zweiten Quartal auf 41,2 Millionen Euro, ein Plus von 14,9 Prozent. Der Drittplatzierte Ford erhöhte sein Budget um 15,1 Prozent auf 33,6 Millionen Euro. Am meisten Geld für ein einzelnes Modell wurde in die Reklame für BMWs neuen Carbon-Sportwagen i3 gesteckt, den die Münchner erst Anfang Juni in den Markt gebracht haben. Für die Einführungskampagne des Technologieträgers wurden allein hierzulande von April bis Juni 16,6 Millionen Euro ausgegeben. Verkauft¬ wurden von dem Plug-in-Hybridmodell nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) im Monat Juni 23 Einheiten, im ersten Halbjahr 55. In den ersten sechs Monaten war der Ford Fiesta das Auto, für das Nielsen die höchste Werbeschaltung gemessen hat. Demnach investierten die Kölner 21 Millionen Euro in Reklame für den Kleinwagen. Laut KBA wurden in diesem Zeitraum 23.328 Fiesta zugelassen, jeder davon wurde demnach mit rund 900 Euro beworben.
VW erhöht Investitionen
Fiesta ist der Werbekönig
„Dieses Jahr gehört denen, die mehr wollen.“ Mit diesem Claim warb Volkswagen in der ersten Hälfte des Jahres für seine CUP-Sondermodelle – vom Up über den Golf bis zum Sharan insgesamt zehn Modelle. Die Marketingkampagne zur Fußball- WM bot einen Kommunikationsmix aus TV-Spots, Plakaten, Anzeigen und Internet-Werbung. Entsprechend tief griffen die Wolfsburger in die Kasse: Allein im zweiten Quartal beliefen sich die Investitionen in klassische Werbung in Deutschland auf 89,8 Millionen Euro, 46,4 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Im ersten Halbjahr betrugen die Ausgaben knapp 145 Millionen Euro – ein Plus von 22,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.