Detroit. Auslöser der noch längst nicht überwundenen Misere waren zu schwach ausgelegte Zündschlösser in älteren GM-Modellen. Dies konnte unter unglücklichen Umständen den Bremskraftverstärker, die Servolenkung und alle Airbags deaktivieren. Die furchtbare Folge: Eine Reihe schwerer Unfälle, oft mit tödlichem Ende. Für Millionen von Autos musste GM einen Rückruf veranlassen. Fast ebenso verheerend allerdings war der GM-interne Umgang mit den Geschehnissen. Gerüchte, wonach das Zündschloss- Problem im Unternehmen hinlänglich bekannt war, aber kaum ernst genommen wurde, ließen sich nicht entkräften. Und der Rauswurf einiger Manager konnte den wachsenden Volkszorn nie besänftigen. Zumal GM auch noch – Gipfel der Pietätlosigkeit – Formbriefe just an jene Autokäufer schicken ließ, die bei den Karambolagen ums Leben gekommen waren. Ein Debakel sondergleichen. An Heiligabend wird Mary Barra 53. In besinnlicher Stimmung ist sie schon: „Wir haben aus diesem Rückruf sehr viel gelernt“, sagte die GM-Chefin vor Wochen. „Wir werden uns nun auf das Ziel konzentrieren, in puncto Sicherheit führend in der Industrie zu werden.“ Eine Woche nach ihrem Wiegenfest beginnt das neue Jahr. Dafür wird Mary Barra sehr dankbar sein.
Flop Autohersteller 2014: GM
Mehr als ein Unfall
Die Queen hätte es wie 1992 wohl wieder als ein „Annus horribilis“ bezeichnet. Mary Barra, die neue „Königin“ des US-Konzerns General Motors, wird 2014 als Schreckensjahr verbuchen. Kaum hatte die Ingenieurin Mitte Januar den Vorstandsvorsitz beim zweitgrößten Autobauer der Welt übernommen, brach eine ganze Welle schlechter Nachrichten über GM herein.