Audi trotzt den Krisen

Marbella. Der Sportwagen TT ist das einzige von Grund auf neue Modell, das die Marke mit den vier Ringen in diesem Jahr präsentieren kann. Im Vorfeld hatte sich Stadler deshalb viel Kritik anhören müssen. Einige Analysten sagten ihm gar einen Absatzrückgang voraus, weil die Konkurrenten BMW und Mercedes derzeit mit Produktoffensiven punkten.

Doch allen Unkenrufen zum Trotz befindet sich Audi weiterhin auf Wachstumskurs. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres stiegen die Auslieferungen um elf Prozent auf rund 1,01 Millionen Einheiten. „Wir wachsen in allen Vertriebsregionen“, bekräftigt Stadler. Vor allem der Wachstumsschub von mehr als 17 Prozent per Juli in Audis größtem Markt China pusht den Gesamtabsatz. Trotz Krisen in einigen Regionen hält der Vorstandschef an seinem Ziel fest, 2020 weltweit mehr als zwei Millionen Autos zu verkaufen. Die Risiken im Weltmarkt, die Ukraine-Krise, die Schwäche in vielen Schwellenländern und die zögerliche Entwicklung in Europa führten aber dazu, dass „wir summa summarum doch die eine oder andere Verunsicherung spüren“, so Stadler. Für die Zukunft erwartet er „volkswirtschaftlich eine stabile Seitwärtsentwicklung“. Das weltweite Wirtschaftswachstum werde zwischen zwei und drei Prozent liegen. „Die Treiber sind nicht mehr die Emerging Markets – mit Ausnahme von China. Es sind die etablierten entwickelten Volkswirtschaften, die für dieses Wachstum sorgen.“ Im einstigen Hoffnungsmarkt Russland verzeichnet Audi Rückgänge. Langfristig sieht Stadler dort aber Potenzial. Auch in Brasilien und Indien werde das Geschäft wieder zurückkehren. Stabiles Wachstum prognostiziert er für die USA, wo die Marke immer noch weit hinter BMW und Mercedes zurückliegt. Für Deutschland erwartet Stadler „2015 und 2016 nur ein moderates Wachstum“. Die Autobranche stehe vor dem größten Umbruch seit Jahrzehnten, Audi muss hohe Vorleistungen für Elektromobilität, Brennstoffzelle und autonomes Fahren erbringen. Die EBIT-Marge soll aber weiterhin zwischen acht und zehn Prozent liegen.